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Es lebte einst ein Bauer, dem die Frau gestorben war. Doch er hatte zwei Kinder, ein Mädchen und einen Jungen, so heiratete er ein zweites Mal. Die Stiefmutter konnte diese beiden Kinder nicht leiden, und so redete sie ständig auf ihren Mann ein, dass er ihr die Kinder vom Halse schaffen sollte, doch wusste er nicht, was da zu tun war. Da sagte seine Frau: „Wir lassen den Kindern etwas zu essen und zu trinken zurück, und gehen beide einfach fort.“ Damit war der Bauer einverstanden. Nun schickte die Stiefmutter beide in den Wald, um Beeren zu sammeln. Danach stellte sie Grütze und Kartoffel in der Kate auf den Tisch und ging mit ihrem Mann fort. Als die Kinder aus dem Wald zurückkehrten, sahen sie sich im Hause um, doch sie fanden niemanden vor.
Sie warteten und warteten, aber niemand kam, da aßen sie die Grütze und die Kartoffeln, die auf dem Tisch standen, und gingen selbst in die Welt hinaus. Sie wanderten eine lange Zeit und gelangten schließlich an ein sehr großes Wasser, an dem einige Pferde standen und tranken. Da sagte der Junge: „Ich habe großen Durst, lass mich gehen und von dem Wasser trinken.“ Aber das erlaubte ihm seine Schwester nicht.
So wanderten sie weiter und immer weiter, bis sie wieder ein großes Wasser erblickten. An diesem Wasser standen aber Ochsen und tranken. Der Junge wollte nun unbedingt ans Wasser, um zu trinken, doch seine Schwester ließ das nicht zu. Nachdem sie nun weitergewandert waren, kamen sie an ein drittes großes Wasser, hier waren es Schafe, die von dem Wasser tranken. Und ehe sich das Mädchen versah, war ihr Bruder an den See geeilt und hatte von dem Wasser getrunken.
Sogleich verwandelte er sich in ein goldenes Lämmchen, und gleichzeitig verwandelte sich das Haar des Mädchens in Goldhaar. Die Waise fing schrecklich zu weinen an, als sie sah, dass sich ihr Bruder in ein Lämmchen verwandelt hatte. Aber sie nahm ihn auf ihre Arme, ging auf eine Wiese und setzte sich mit ihm in einen Heuschober.
Kurz darauf kam ein Prinz von einer Jagd dahergeritten. Seine Jagdhunde begannen etwas zu wittern; sie witterten und liefen zu dem Heuschober, wo die beiden Waisen saßen. Als die Hunde zu bellen anfingen, dachte der Prinz, er würde in dem Heu irgendein Tier zu sehen bekommen. Er ritt an den Heuschober heran, aber da saß im Heu ein junges Mädchen mit Goldhaar, und hielt ein goldenes Lämmchen auf seinem Schoß. Da begann er sie auszufragen, wer sie sei, und sie erzählte ihm, wie sich alles zugetragen hatte. Sie sagte, dass dieses Lämmchen ihr Bruder sei und er sich nur, weil er nicht auf sie hören wollte, in ein Lamm verwandelt hatte. Das Mädchen gefiel dem Prinzen so sehr, dass er sie zusammen mit dem Lämmchen zu sich nahm und sie heiratete. Dort gab es noch ein anderes Fräulein, das den Prinzen heiraten wollte. Diese Frau überlegte unablässig, was es tun müsse, um die Frau des Prinzen aus der Welt zu schaffen. Eines Tages musste der Prinz in einen Krieg ziehen und war genötigt, seine Frau mit seinem kleinen Sohn zu Hause zu lassen. Da kam jenes Fräulein zu der Prinzessin und bat sie, mit ihr in den Schlossgarten zu gehen. Als beide am Schlossteich angelangt waren, sagte das Fräulein zu der Prinzessin, sie solle doch einmal schauen, was für herrliche Fische im Wasser schwömmen. Während sich die Prinzessin über das Wasser neigte, versetzte ihr die andere einen Schlag in den Nacken, so dass die Prinzessin ins Wasser fiel und sogleich ertrank.Das alles beobachtete das Lämmchen. Am nächsten Tag nahm das Lämmchen den Sohn aus der Wiege und ging mit ihm an den Schlossteich und begann zu rufen:
„Komm hervorgeschwommen, goldenes Entelein, hier weint dein kleines Kindelein!“
Nachdem er dies gerufen hatte, tauchte ein goldenes Entlein aus dem Wasser hervor und verwandelte sich augenblicklich in die Frau des Prinzen; sie stillte ihr Kind, sprang danach wieder ins Wasser und verschwand. Einige Tage später kehrte der Prinz aus dem Kriege zurück, das Edelfräulein aber tat so, als wäre sie des Prinzen Frau; und damit der Prinz nicht gleich wieder gehen sollte, dass sie keine goldenen Haare hatte, umwand sie ihren Kopf mit einem Tuch, legte sich ins Bett und sagte, sie sei krank; sie tat aber nur so, damit der Prinz sie nicht erkennen sollte. Eines Tages ging der Prinz im Schlossgarten spazieren, und kurz darauf kam auch das Lämmchen mit seinem Sohn auf dem Rücken. Darüber verwunderte sich der Prinz gar sehr, doch er sagte nichts, sondern versteckte sich hinter einem Baum und beobachtete wie sich das Lämmchen an das Wasser stellte und zu rufen begann:
„Komm hervorgeschwommen, goldenes Entelein , hier weint dein kleines Kindelein!“ Und wieder entstieg eine schöne Frau dem Wasser, und sogleich erkannte der Prinz, dass dies seine Frau war. Er sprang hinter dem Baum hervor und umschlang sie mit seinen beiden Armen, dass sie nicht mehr ins Wasser zurückkehren konnte. Sie erzählte ihm alles, was geschehen war, danach kehrten sie alle gemeinsam in ihr Schloss zurück, das böse Edelfräulein aber ließ der Prinz unverzüglich
von wilden Pferden zerreißen.
Sie warteten und warteten, aber niemand kam, da aßen sie die Grütze und die Kartoffeln, die auf dem Tisch standen, und gingen selbst in die Welt hinaus. Sie wanderten eine lange Zeit und gelangten schließlich an ein sehr großes Wasser, an dem einige Pferde standen und tranken. Da sagte der Junge: „Ich habe großen Durst, lass mich gehen und von dem Wasser trinken.“ Aber das erlaubte ihm seine Schwester nicht.
So wanderten sie weiter und immer weiter, bis sie wieder ein großes Wasser erblickten. An diesem Wasser standen aber Ochsen und tranken. Der Junge wollte nun unbedingt ans Wasser, um zu trinken, doch seine Schwester ließ das nicht zu. Nachdem sie nun weitergewandert waren, kamen sie an ein drittes großes Wasser, hier waren es Schafe, die von dem Wasser tranken. Und ehe sich das Mädchen versah, war ihr Bruder an den See geeilt und hatte von dem Wasser getrunken.
Sogleich verwandelte er sich in ein goldenes Lämmchen, und gleichzeitig verwandelte sich das Haar des Mädchens in Goldhaar. Die Waise fing schrecklich zu weinen an, als sie sah, dass sich ihr Bruder in ein Lämmchen verwandelt hatte. Aber sie nahm ihn auf ihre Arme, ging auf eine Wiese und setzte sich mit ihm in einen Heuschober.
Kurz darauf kam ein Prinz von einer Jagd dahergeritten. Seine Jagdhunde begannen etwas zu wittern; sie witterten und liefen zu dem Heuschober, wo die beiden Waisen saßen. Als die Hunde zu bellen anfingen, dachte der Prinz, er würde in dem Heu irgendein Tier zu sehen bekommen. Er ritt an den Heuschober heran, aber da saß im Heu ein junges Mädchen mit Goldhaar, und hielt ein goldenes Lämmchen auf seinem Schoß. Da begann er sie auszufragen, wer sie sei, und sie erzählte ihm, wie sich alles zugetragen hatte. Sie sagte, dass dieses Lämmchen ihr Bruder sei und er sich nur, weil er nicht auf sie hören wollte, in ein Lamm verwandelt hatte. Das Mädchen gefiel dem Prinzen so sehr, dass er sie zusammen mit dem Lämmchen zu sich nahm und sie heiratete. Dort gab es noch ein anderes Fräulein, das den Prinzen heiraten wollte. Diese Frau überlegte unablässig, was es tun müsse, um die Frau des Prinzen aus der Welt zu schaffen. Eines Tages musste der Prinz in einen Krieg ziehen und war genötigt, seine Frau mit seinem kleinen Sohn zu Hause zu lassen. Da kam jenes Fräulein zu der Prinzessin und bat sie, mit ihr in den Schlossgarten zu gehen. Als beide am Schlossteich angelangt waren, sagte das Fräulein zu der Prinzessin, sie solle doch einmal schauen, was für herrliche Fische im Wasser schwömmen. Während sich die Prinzessin über das Wasser neigte, versetzte ihr die andere einen Schlag in den Nacken, so dass die Prinzessin ins Wasser fiel und sogleich ertrank.Das alles beobachtete das Lämmchen. Am nächsten Tag nahm das Lämmchen den Sohn aus der Wiege und ging mit ihm an den Schlossteich und begann zu rufen:
„Komm hervorgeschwommen, goldenes Entelein, hier weint dein kleines Kindelein!“
Nachdem er dies gerufen hatte, tauchte ein goldenes Entlein aus dem Wasser hervor und verwandelte sich augenblicklich in die Frau des Prinzen; sie stillte ihr Kind, sprang danach wieder ins Wasser und verschwand. Einige Tage später kehrte der Prinz aus dem Kriege zurück, das Edelfräulein aber tat so, als wäre sie des Prinzen Frau; und damit der Prinz nicht gleich wieder gehen sollte, dass sie keine goldenen Haare hatte, umwand sie ihren Kopf mit einem Tuch, legte sich ins Bett und sagte, sie sei krank; sie tat aber nur so, damit der Prinz sie nicht erkennen sollte. Eines Tages ging der Prinz im Schlossgarten spazieren, und kurz darauf kam auch das Lämmchen mit seinem Sohn auf dem Rücken. Darüber verwunderte sich der Prinz gar sehr, doch er sagte nichts, sondern versteckte sich hinter einem Baum und beobachtete wie sich das Lämmchen an das Wasser stellte und zu rufen begann:
„Komm hervorgeschwommen, goldenes Entelein , hier weint dein kleines Kindelein!“ Und wieder entstieg eine schöne Frau dem Wasser, und sogleich erkannte der Prinz, dass dies seine Frau war. Er sprang hinter dem Baum hervor und umschlang sie mit seinen beiden Armen, dass sie nicht mehr ins Wasser zurückkehren konnte. Sie erzählte ihm alles, was geschehen war, danach kehrten sie alle gemeinsam in ihr Schloss zurück, das böse Edelfräulein aber ließ der Prinz unverzüglich
von wilden Pferden zerreißen.
Quelle: Sarnowska H. Dwie bajki z Lowicza Wisla