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Ein Vater hatte einen einzigen Sohn, der war aber ein Bzdzionek, ein Däumling, denn er war nur so gross wie eine Bremse. Der Junge bereitete seinen Eltern manchen Ärger, weil er überall mitgenommen sein wollte. Der Vater war ein Ochsenknecht und den ganzen Tag nicht zu Hause, und so musste er den kleinen Kerl immerfort auf dem Felde bei sich haben. Er setzte ihn denn dem einen Ochsen ins Ohr, und hier schrie er den ganzen Tag: »Hü, hott!«
Eines Tages fuhr ein reicher Mann des Weges, und als er das Geschrei hörte, blieb er verwundert stehen und fragte den Ochsenknecht, wer denn da immer schreie. Da zog dieser seinen Sohn dem Ochsen aus dem Ohr und zeigte ihn dem Manne. Und der Mann fand Gefallen an dem kleinen Bzdzionek und bot dem Vater hundert Taler für denselben. Da spitzte der Ochsenknecht die Ohren und war erstaunt, dass man ihm so viel Geld für den kleinen Taugenichts geben wolle. »Halt,« dachte er, »will mir dieser Mann schon hundert Taler geben, dann muss mein Sohn noch etwas mehr wert sein.« Daher verkaufte er ihn dem Manne nicht, sondern trug ihn am nächsten Tage zu dem Gutsbesitzer. Dieser freute sich ebenfalls über den Kleinen; er versprach dem Vater dreihundert Taler und erhielt ihn auch. Da er aber sehr geizig war, hätte der Ochsenknecht die Summe nicht bekommen, wenn der kleine Bzdzionek ihm nicht dazu verholfen hätte. Und das geschah in folgender Weise: Der Gutsbesitzer trug den Kleinen immer bei sich in der Tasche. Eines Tages, als er ausgefahren war, fand er auf dem Wege einen Sack mit Geld liegen, den hob er auf und legte ihn zu sich auf den Wagen. Der Kleine hatte das gemerkt, und nun kroch er leise aus des Herrn Tasche heraus und machte sich über den Geldsack her. Er warf ein Goldstück nach dem andern durch einen Spalt im Wagen heraus; dann liess er sich selbst durch den Spalt auf die Erde fallen, sammelte die Goldstücke zusammen und verwahrte sie in einem Mauseloch, bis der Vater des Weges kam. Diesem übergab er den Haufen Gold und machte ihn so zu einem reichen Manne. Der Vater aber nahm jetzt den kleinen Bzdzionek wieder zu sich und bekam nie mehr Lust, ihn zu verkaufen.
Eines Tages fuhr ein reicher Mann des Weges, und als er das Geschrei hörte, blieb er verwundert stehen und fragte den Ochsenknecht, wer denn da immer schreie. Da zog dieser seinen Sohn dem Ochsen aus dem Ohr und zeigte ihn dem Manne. Und der Mann fand Gefallen an dem kleinen Bzdzionek und bot dem Vater hundert Taler für denselben. Da spitzte der Ochsenknecht die Ohren und war erstaunt, dass man ihm so viel Geld für den kleinen Taugenichts geben wolle. »Halt,« dachte er, »will mir dieser Mann schon hundert Taler geben, dann muss mein Sohn noch etwas mehr wert sein.« Daher verkaufte er ihn dem Manne nicht, sondern trug ihn am nächsten Tage zu dem Gutsbesitzer. Dieser freute sich ebenfalls über den Kleinen; er versprach dem Vater dreihundert Taler und erhielt ihn auch. Da er aber sehr geizig war, hätte der Ochsenknecht die Summe nicht bekommen, wenn der kleine Bzdzionek ihm nicht dazu verholfen hätte. Und das geschah in folgender Weise: Der Gutsbesitzer trug den Kleinen immer bei sich in der Tasche. Eines Tages, als er ausgefahren war, fand er auf dem Wege einen Sack mit Geld liegen, den hob er auf und legte ihn zu sich auf den Wagen. Der Kleine hatte das gemerkt, und nun kroch er leise aus des Herrn Tasche heraus und machte sich über den Geldsack her. Er warf ein Goldstück nach dem andern durch einen Spalt im Wagen heraus; dann liess er sich selbst durch den Spalt auf die Erde fallen, sammelte die Goldstücke zusammen und verwahrte sie in einem Mauseloch, bis der Vater des Weges kam. Diesem übergab er den Haufen Gold und machte ihn so zu einem reichen Manne. Der Vater aber nahm jetzt den kleinen Bzdzionek wieder zu sich und bekam nie mehr Lust, ihn zu verkaufen.
[Polen: Otto Knoop: Sagen aus Kujawien]