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Märchenbasar

Der Fischer mit den drei Wünschen

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Es war einmal ein junger Fischer. Er wollte nicht länger Fischer sein und ging deshalb zum König, um sich dort eine neue Arbeit zu suchen.
Der König war darüber hoch erfreut und gab ihm sogleich eine Aufgabe. Der Fischer musste einen verborgenen Schatz aus Gold finden, der in einer Höhle von einem Drachen bewacht wurde.
Sollte er das schaffen, bekäme er die Tochter des Königs zur Frau und wäre dann Prinz und kein Fischer mehr.
Der junge Fischer hatte zwar ein wenig Angst, aber er war sich trotzdem sicher, dass er die Herausforderung meistern würde.
Der König, der Gefallen an dem jungen Mann gefunden hatte, schickte ihn zu seinem Hofzauberer, damit er für die lange Reise gerüstet war.
Der Zauberer sagte: „Ich gebe dir 3 Wünsche mit“, und reichte dem Jüngling einen goldenen Zweig. „Dieser Zweig erfüllt dir einen Wunsch im Wald. Breche ihn entzwei und sage dein Begehren.“
Dann holte der Zauberer eine Feder hervor. „Diese Feder erfüllt dir einen Wunsch mit einem Tier. Wedel dreimal mit ihr in der Luft und spreche deinen Wunsch aus.“
Schließlich bekam der Fischer einen Ring. „Mit diesem Ring hast du einen letzten Wunsch frei. Damit kannst du dir alles wünschen, was du möchtest. Du musst nur den Ring dreimal auf deinem Finger drehen und deinen Wunsch aussprechen. Gehe sorgfältig mit deinen Wünschen um.“
Der Fischerjüngling bedankte sich und versprach, seine Wünsche nicht zu verschwenden. Dann machte er sich auf den Weg.
Bald kam er zu einem dicht bewachsenen Wald. Die Bäume standen so nahe beieinander, dass kein Durchkommen möglich war.
Der Fischer überlegte lange. Schließlich fiel ihm der Zauberzweig ein. Er holte ihn heraus, brach ihn entzwei und sagte: „Ich wünsche mir einen Pfad durch den ganzen Wald.“
Kaum hatte er ausgesprochen, teilten sich die Bäume und machten dem Jüngling einen Weg frei. Ungehindert konnte er den Wald durchqueren.
Frohen Mutes setzte er seinen Weg fort und kam alsbald zu einem großen Berg. Verzweifelt sah der Fischer hinauf und kniff die Augen zusammen, weil er von der Sonne geblendet wurde. Der Berg türmte sich so hoch auf, dass er nicht einmal die Spitze sehen konnte. Nun war guter Rat teuer. Da fiel ihm die Feder ein, die er vom Zauberer bekommen hatte.
Er nahm die Feder, wedelte dreimal mit ihr in der Luft und sagte: „Ich wünsche mir einen riesigen Adler, der mich auf die andere Seite des Berges bringt.“
Kaum hatte er ausgesprochen, hörte er, wie etwas Großes angeflogen kam. Der Adler, der sich vor ihm niederließ, war so groß wie drei Pferde.
„Setz dich auf meinen Rücken und halte dich gut fest“, sprach das Tier. Der Fischer tat, wie ihm geheißen. Sobald er Platz genommen hatte, ging es in die Luft. Der Adler flog immer höher und höher. In weniger als drei Minuten landete der Adler sanft auf der anderen Seite des Berges.
„Vielen Dank für deine Hilfe“, sprach der Fischer und ging weiter.
Er war noch nicht weit gegangen, als er zu einer Höhle kam. Das musste die Höhle sein, in der der Schatz lag.
Vor dem Eingang lag ein mindestens fünf Meter hoher Drache und schlief.
Wie sollte er den Drachen besiegen, ohne Schwert? Da fiel ihm der Ring des Zauberers ein. Mit dem hatte er noch einen letzten Wunsch frei.
Er nahm den Ring, steckte ihn an den Finger und drehte ihn dreimal. Dabei sagte er leise, um das Ungetüm nicht zu wecken: „Ich wünsche mir ein scharfes Schwert, mit dem ich den Drachen besiegen kann.“
Kaum hatte er ausgesprochen, lag in seiner Hand ein herrliches Schwert. Er schwang es über seinen Kopf und stieß es dem Drachen mitten ins Herz. Nun konnte er ungehindert in die Höhle eintreten.
Doch bald schon kam er zum nächsten Hindernis. Eine schwere Holztür beschützte die Goldkammer. Er hebelte mit seiner Waffe die Tür aus und trat in die Kammer ein. Wie staunte er, als er das Gold und die vielen Edelsteine sah.
Fröhlich kehrte er zum König auf das Schloss zurück, der sogleich den Schatz aus der Höhle holen ließ. Zum Dank erhielt der Fischer tatsächlich die schöne Tochter des Königs und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

© Samuel Berger (10 Jahre), 2012

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