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Märchenbasar

Der tapfere Soldat und der Geist

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Nachdem ein großer Krieg aus war, wurden die Soldaten nach Hause geschickt. Nicht jeder von denen fand sofort eine Arbeit. Einer dieser Soldaten, der sehr tapfer und mutig war (er bekam auch viele Orden dafür), kaufte sich eine Flöte. Er wanderte von Dorf zu Dorf, spielte fröhliche Töne und verdiente damit sein Geld.
Eines Abends trat er in eine Schenke ein, und weil es schon spät war, wollte er dort übernachten.
Der Schenkwirt sagte jedoch, dass es kein freies Bett mehr gäbe, aber ganz in der
Nähe fände der Soldat ein halb im Sand versunkenes Schloss, wo er übernachten könne.
Er sollte nur daran denken, dass es dort spukt.
Der tapfere Soldat machte sich nichts draus, hat sein Abendbrot aufgegessen und machte sich auf den Weg. Unterwegs kaufte er von dem Kirchendiener 12 Kerzen, wobei er eine zwölfmal weihen ließ. Er besorgte sich auch einen Sack. Nach dem es dunkel wurde, ging er mit all seinen Sachen zum Schloss. Als er ankam, gingen alle Tore auf – das hat ihm aber keine Angst gemacht.
Der Soldat ginge sofort in den größten Saal, wo er auf dem dort stehenden Tisch seine zwölf Kerzen angezündet hinstellte. Dann setzte er sich bequem hin und spielte in Ruhe ihm bekannte Lieder. Als die Kirchenuhr Mitternacht schlug, ging die Decke über ihm auf und ein halber menschlicher Körper fiel auf den Tisch. Der Soldat spielte jedoch weiter und ließe sich nicht erschrecken. Nach einer Weile ging erneut die Decke auf, und dann fiel die andere Hälfte des Körpers herunter. Der Soldat spielte jedoch weiter, ohne Angst zu haben.
Einige Minuten später vereinten sich die beiden Körperhälften, woraus die Erscheinung einer wunderschönen Frau entstand. Die fing dann an zu tanzen, pustete nach und nach die Kerzen aus und sagte:
„Komm doch mit mir!“
Der wackere Soldat spielte jedoch die Flöte weiter. Es blieb nur noch eine einzige Kerze an (die er hatte weihen lassen), welche die Erscheinung jedoch, trotz aller Mühe, nicht auspusten konnte. Sie tanzte und tanzte weiter, und der Soldat hörte nicht auf zu spielen.
Plötzlich stand er schnell auf, fing die Erscheinung und steckte sie in den Sack Mit dem ging er zum Dorfschmied, weckte ihn auf und sagte: „Schlage kräftig eine halbe Stunde lang auf den Sack, und du bekommst das, was du verlangst.“
Der Geist erschrak und sagte: „Bitte, tue es nicht, ich werde nie wieder jemanden
erschrecken. Als ich am Leben war, war ich ein reicher Herr, meine Geldgier ist mir
jedoch zum Verhängnis geworden. Ich habe drei Fässer voll mit Gold gesammelt, auf die ich seit meinem Tode aufpassen muss. Nimm die bitte, sie befinden sich unter dem großen Saal. Das eine Fass spende der Kirche, das zweite an die Armen und das dritte behalte, es ist deine Belohnung für deine Tapferkeit und meine Erlösung.“
Nachdem der Geist es sagte, verschwand er auch.
Der Soldat tat alles das, was der Geist ihm sagte. Bald wurde er sehr reich und wohnte in dem verzauberten Schloss.

Quelle:
(Polen – Kaschuben)

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