Als der Mann allein in der Stube saß, entdeckte er in einem Glaskelch einen kostbaren Diamanten. Die alte Frau beobachtete den Landstreicher, wie dieser habgierig auf den Stein blickte. Er schaute und entnahm den Stein und steckte ihn in die Hosentasche. Die Alte ließ in gewähren.
Plötzlich hatte es der Vagabund eilig. Er aß nur zwei Bissen und nahm einen kleinen Zug aus dem Weinglas, dann verabschiedete er sich und verließ fluchtartig das Haus. Die alte Frau winkte freundlich hinter her.
Der Landstreicher lief so schnell er konnte in den Wald, bis er sich sicher fühlte. Steckte seine Hand in die Hosentasche und holte den Diamanten vor.
Doch was er sah, war kein Schmuckstein sondern ein ganz gewöhnlicher Kiesel. Wie er ihn auch drehte und wendete, es war kein Diamant.
Vor Wut nahm er den Stein und warf ihn in hohem Bogen weg.
Der Vagabund bekam plötzlich vor Hunger Magenkrämpfe. Sein Ärger war groß, dass er sich bei der alten Frau nicht satt gegessen hatte.
An nächsten Tag ging die Alte in den Wald, um Pilze und Kräuter zu suchen und fand dabei ihren kostbaren Diamanten wieder. Zuhause legte sie das Schmuckstück erneut in die Stube in das Glasgefäß und freute sich darüber.
Dem Vagabunden aber ging es vor Hunger schlecht. Als er im nächsten Dorf beim Klauen erwischt wurde, brachte man ihn ins Gefängnis. Zum Essen bekam er nur Wasser und Brot.