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Die drei wundersamen Dinge

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Es waren einmal drei Brüder, drei Prinzen und der älteste von ihnen wollte seine Cousine heiraten. Ihr Vater, der König jedoch stellte zur Bedingung, daß alle drei gleichzeitig heirateten. So rief der König die drei zu sich und fragte sie, wer ihre Braut sein sollte. Alle drei antworteten: ihre Cousine.
Daraufhin schickte der König sie fort in andere Städte, damit sie Dinge mit nach Hause brächten, die man noch nie gesehen hatte. Wer das Beste mitbringen würde, sollte die Cousine zur Frau bekommen.
So machten sich die drei Brüder auf den Weg in eine andere Stadt. Dort trafen sie auf einen Händler, der ihnen einen Teppich zeigte. Einer der Prinzen sagte: „In unserer Stadt gibt es viel schönere Teppiche als diesen, wozu sollten wir ihn kaufen.“
„Sicher gibt es schönere als diesen“, sagte der Mann, „aber kein anderer Teppich kann, was dieser vermag. Man sagt einfach nur: „Bring mich nach da und da“ und schon ist man dort. Ich kann es Euch beweisen. Kommt her!
Die drei Jünglinge und der Händler traten auf den Teppich und er sagte: „Teppich, bring uns in eine andere Stadt, bring uns hin und wieder zurück.“ Gleich darauf waren sie in einer anderen Stadt und einen Moment später wieder zurück. Kaum waren sie zurück, kaufte der älteste der Brüder den Teppich.
Am folgenden Tag trafen sie auf einen Händler, der eine Lupe verkaufte. Sie sagten: „Zeig uns deine Lupe. Wozu taugt sie?“
„Wenn man jemanden sehen möchte, der gerade in einer entfernten Stadt ist, hält man sie einfach in diese Richtung und kann die entsprechende Person sehen. Schaut hindurch!“ Er hielt die Lupe in die Richtung, in der sein Bruder wohnte und alle sahen seinen Bruder. Der zweite der Prinzen kaufte die Lupe.
Am darauffolgenden Tag trafen sie auf einen Händler mit einem Apfel. „Sag, was vermag dein Apfel?“wollten die Brüder von ihm wissen. „Dieser Apfel kann einen Toten wieder zum Leben erwecken, sogar zwei bis drei Tage nachdem er gestorben ist. Man steckt ein Stück des Apfels in seine Nase, und er wird wieder lebendig. Ich kann es euch zeigen.“
Ein Tag und eine Nacht zuvor war in dieser Stadt die Frau eines reichen Mannes gestorben. Man hatte sie noch nicht begraben, da man noch wartete, bis die Verwandten aus einer anderen Stadt eintrafen. Sie gingen zu dem Mann und baten ihn, seine Frau wiederbeleben zu dürfen. Der Mann war einverstanden. So beugte sich der Händler über die Verstorbene und steckte ihr ein Stück von dem Apfel in die Nase. Daraufhin öffnete sie die Augen und erhob sich. Der jüngste Bruder kaufte den Apfel.
Kurz darauf schauten sie durch die Lupe und sahen ihre Stadt, sie sahen alle ihre Verwandten und sahen auch, wie ihre Cousine auf dem Sterbebett lag und ihre Augen für immer schloß. „Steigt auf den Teppich“, sagte der älteste Bruder, „damit wir noch vor der Beerdigung zu Hause sind.“
Im Handumdrehen waren die drei bei ihrer verstorbenen Cousine. Nun steckte der jüngste der Brüder ihr ein Stück seines Apfels in die Nase. Daraufhin erwachte sie zu neuem Leben.
Im Handumdrehen waren die drei bei ihrer verstorbenen Cousine. Nun steckte der jüngste der Brüder ihr ein Stück seines Apfels in die Nase. Daraufhin erwachte sie zu neuem Leben.
Nachdem ein paar Tage vergangen waren, rief der König seine Söhne zusammen, um herauszufinden, wer das beste Stück mitgebracht hatte und die Cousine heiraten sollte.
Der Älteste sagte: „Ich habe diesen Teppich mitgebracht. Mit seiner Hilfe konnten wir in Windeseile hier sein.“
„Mit Hilfe meiner Lupe haben wir gesehen, daß unsere Cousine gestorben ist“, sagte der Mittlere.
„Mit diesem Apfel konnte ich unsere Cousine wieder zum Leben erwecken“, sagte der Jüngste.
„Alle drei Dinge sind gleich wichtig“, sagte der König. „Ohne die Lupe hättet ihr nicht gewußt, daß eure Cousine gestorben ist, ohne den Teppich wäret ihr nicht so schnell hier gewesen und ohne den Apfel wäre sie nicht wieder erwacht.“
Dem König gelang es nicht, eine Entscheidung zu treffen. So beschloß er, einen Rat einzuberufen. Er rief die weisesten Männer zu sich, um sich von ihnen beraten zu lassen.
Der Älteste empfahl dem König, einen Bogen und drei Pfeile zu kaufen. Der Reihe nach sollte nun jeder der drei Söhne einen Pfeil abschießen und wer am weitesten schoß, sollte die Cousine heiraten. So tat es der König. Er kaufte einen Bogen und drei Pfeile und sagte zu seinen Söhnen: „Morgen wird sich entscheiden, wer die Cousine heiratet, nämlich der, dessen Pfeil am weitesten fliegt.“
Der älteste der Brüder schoß zuerst. Sein Pfeil flog ungefähr dreihundertfünfzig Yard weit. Danach war der mittlere Bruder an der Reihe, aber sein Pfeil erreichte nicht den des Bruders.
Nun schoß der Jüngste seinen Pfeil ab. Der Pfeil flog über die der beiden Brüder hinweg bis in die Berge, wo er verschwand und nicht mehr zu sehen war. Drei, vier Tage lang suchten sie den Pfeil in den Bergen. Da sie ihn nicht fanden, beschloß der König, den ältesten Sohn mit der Cousine zu verheiraten, da sein Pfeil weiter geflogen war als der des mittleren Bruders. Die beiden anderen Brüder sollten sich eine andere Frau auswählen.
„Nein, Vater“, sagte der Jüngste, „ich werde nicht heiraten. Sollen meine Brüder heiraten, ich aber werde meinen Pfeil suchen.“ Zwei, drei Tage nach der Hochzeit seiner Brüder brach er auf, seinen Pfeil zu suchen. Während dieser Pfeil durch die Luft flog, angelte ihn sich eine Fee und nahm ihn mit. Der Prinz wanderte bereits zwei Tage. Er schlief in den Bergen. Als er am dritten Tag aufbrach, dauerte es nicht lange und er kam zu einer Felswand, in der sein Pfeil steckte. Nur mit viel Mühe konnte er ihn herausziehen. In der Nähe der Felswand stieß er auf einen Weg. Nachdem er ein Stückchen gelaufen war, gelangte er an einen Fluß. Gerade als er sich über das Wasser beugte, um etwas davon zu trinken, rief ihm die Fee zu: „Trink das Wasser nicht so. Es kann deinen Augen schaden. Ich bringe Dir einen Becher, aus dem du trinken kannst.“ Sie ging ihm einen Becher holen. Nachdem er das Wasser getrunken hatte, fragte sie ihn, was er hier machte. Er erzählte ihr, was geschehen war und warum er hier war.
Darauf antwortete sie: „Ich habe diesen Pfeil hierhergebracht, weil ich möchte, daß du mein Mann wirst. Wenn du einverstanden bist, werde ich deine Frau.“
„Wenn man jemanden sehen möchte, der gerade in einer entfernten Stadt ist, hält man sie einfach in diese Richtung und kann die entsprechende Person sehen. Schaut hindurch!“ Er hielt die Lupe in die Richtung, in der sein Bruder wohnte und alle sahen seinen Bruder. Der zweite der Prinzen kaufte die Lupe.
Er stimmte zu. Am darauffolgenden Tag heirateten sie. Anschließend sagte sie ihm: „Morgen werde ich meinen Bruder rufen, um ihm zu sagen, daß ich dich geheiratet habe.
Aber du darfst dich nicht vor ihm erschrecken. Er sieht furchterregend aus. Er ist sieben Fuß hoch und hat einen fünfundzwanzig Fuß langen Bart. Aber erschrick nicht vor ihm, wenn du dich doch erschreckst, wird er dich töten.“
Am nächsten Morgen stand sie auf und machte Rauch. Mit Hilfe von Stöcken erzeugte sie eine gewaltige Rauchsäule, die zum Himmel heraufstieg. Auf diese Weise konnte sie ihren Bruder rufen. Kaum war der Rauch aufgestiegen, erschien ihr Bruder.
„Ich habe dich gerufen, um dir zu sagen, daß ich geheiratet habe.“
„Gut, Du hast also geheiratet, aber ich hoffe nicht, so einen Feigling, der stirbt, wenn er mich sieht, so daß du nicht noch einmal Witwe wirst. Ruf nun Deinen Mann. Ich möchte ihn kennenlernen.“
Sie rief ihn und er erschien. Der Bruder fragte: „Ist er das? Er scheint ein wirklicher Mann zu sein. Ich bin froh, deinen Mann kennenzulernen. Er scheint ein wirklicher Mann zu sein. Er hat sich nicht vor mir gefürchtet.“
Er wandte sich dem Schwager zu: „Wann immer du meine Hilfe brauchst, werde ich da sein.“
Danach verschwand der Bruder.
Es verging ungefähr ein Monat. Der Prinz bekam Sehnsucht nach seinen Eltern, die er, seit er losgelaufen war, nicht mehr gesehen hatte. Als seine Frau spürte, was mit ihm los war, sagte sie ihm: „Wenn du möchtest, geh deine Eltern besuchen. Ich werde alles vorbereiten, daß du übermorgen gehen kannst.“
In der Stadt, in der der König lebte, gab es eine Hexe, die bereits wußte, daß der Prinz die Fee geheiratet hatte und dies dem Königspaar erzählte.
Der Prinz machte sich auf den Weg. Nach zwei Tagen erreichte er die Stadt seiner Eltern. Der König und die Königin freuten sich sehr, ihren Sohn wiederzusehen. Der König fragte ihn: „Wie ist es dir ergangen? Du hast geheiratet?“
„Ja, da, wo mein Pfeil gelandet ist, habe ich geheiratet.“
Da trat die Hexe zum König und sagte ihm: „Erzähl deinem Sohn, daß du sehr krank bist und nur das Singende Wasser dich retten kann. Bitte ihn, dir dieses Wasser zu bringen.“
„Gut“, sagte der Sohn, „ich kenne dieses Wasser nicht, aber ich werde losgehen und es dir bringen, wenn ich es finde. Finde ich es nicht, liegt mein Schicksal in deinen Händen.“
„Bring mir dieses Wasser. Nur so kann ich wieder gesund werden.“
Der Prinz ging zurück zu seiner Frau und erzählte ihr, worum ihn der Vater gebeten hatte.
„Mach dir deswegen keine Sorgen. Laß die Zeit herankommen und du wirst dieses Wasser finden“, antwortete sie ihm. Als es soweit war, sagte sie ihm: „Töte einen Hammel und teile ihn in zwei gleichgroße Teile. Dann mach dich auf den Weg zum Singenden Wasser. Aber gib acht. Es wird von einem Löwen und einem Tiger bewacht. Wirf beiden Tieren je eine Hälfte des Hammels zu. Während sie das Fleisch verzehren, kannst du das Wasser holen.“ Genauso tat es der Prinz und kam mit dem Wasser zurück. Am nächsten Tag brachte er dem Vater das Wasser.
Daraufhin wurde der König schnell wieder gesund.
Abermals kam die Hexe zum König und sagte ihm: „Nun bitte deinen Sohn, dir ein Zelt zu bringen, in dem ein ganzes Heer Platz hat und das in einen gewöhnlichen Rucksack paßt.“
„Nun“, sagte der König, “ bring mir ein Zelt, in dem ein ganzes Heer Platz hat und das in einen gewöhnlichen Rucksack paßt. Du hast zehn Tage Zeit dazu.“
Wieder ging der Prinz zurück zu seiner Frau und erzählte ihr, was der Vater von ihm verlangte.
„Es ist nicht unmöglich“, sagte sie, „aber dein Vater wird dich somit in den Ruin stürzen.“ Das alles liegt nur an dieser Hexe, sie will dich kaputtmachen. Aber mach dir keine Sorgen. Zünde ein Feuer im Hof an und wirf feuchte Zweige darein, um meinen Bruder zu rufen. Er hat dir seine Hilfe versprochen und dieses Mal wirst du sie benötigen.“
Er zündete das Feuer an und bald stieg Rauch auf. Etwas später erschien der sieben Fuß hohe Mann mit dem fünfundzwanzig Fuß langen Bart und fragte: „Was ist los, Bruder?“
„Ich habe dich gerufen, weil ich deine Hilfe brauche. Mein Vater bat mich, ihm das Singende Wasser zu bringen und ich brachte es ihm. Aber jetzt verlangt er von mir ein Zelt, in dem ein ganzes Heer Platz hat und das in einen gewöhnlichen Rucksack paßt.“
„Mach dir deswegen keine Sorgen“, beruhigte ihn der Schwager. „Ich kann dir dieses Zelt besorgen.“ Der Schwager blieb über Nacht bei den beiden. Am nächsten Morgen übergab er dem Prinzen das Zelt. Dieser brach auf und brachte es seinem Vater.
Wieder drang die Hexe ins Königshaus ein. Diesmal redete sie dem König ein, er solle von seinem Sohn verlangen, daß er ihm den sieben Fuß hohen Mann mit dem fünfundzwanzig Fuß langen Bart brächte, um ihn kennenzulernen. So sagte der König seinem Sohn: „Nun möchte ich, daß du mir den sieben Fuß hohen Mann mit dem fünfundzwanzig Fuß langen Bart bringst. Ich möchte ihn kennenlernen.“ „Nun gut, ich gehe ihn holen.“
Zuhause angekommen, erzählte er seiner Frau, was sein Vater diesmal verlangte. Daraufhin sagte sie: „Dein Vater will dich in den Ruin stürzen. Diesmal geht es um meinen Bruder. Nun gut, rufe ihn übermorgen, und sag ihm, wonach dein Vater verlangt.“
Wieder machte er ein Feuer und nach Kurzem erschien der sieben Fuß hohe Mann.
„Was gibt es? Warum habt ihr mich gerufen?“
„Ich habe meinem Vater das Zelt gebracht und er war zufrieden damit. Doch nun will er, daß ich ihm den sieben Fuß hohen Mann mit dem fünfundzwanzig Fuß langen Bart bringe.“
„Nun“, sagte der Schwager, „Wann willst du losgehen? Ich bin bereit. Dein Vater hat vor, uns beide zu erschießen. Das hat ihm diese Hexe eingeredet. Ich bin bereit. Ruf mich, wenn du gehen möchtest.“
Als es soweit war, rief der Prinz seinen Schwager. Noch bevor sie in der Stadt des Königs ankamen, rief man dem König zu: „Da kommen dein Sohn und dein Schwager.“
Die Kanonen waren schon aufgestellt, um sie anzugreifen. Die Kanonenschüsse fielen und wo die Kugeln landeten, entstanden Berge aus Stahl, aber sie trafen nicht die beiden. Dafür vernichteten die beiden die gesamte Armee. Alle außer der Hexe kamen ums Leben. Schließlich schlug der Schwager die Hexe entzwei, so daß sie auch starb. Danach kehrten der Prinz und der sieben Fuß hohe Mann heim.

Quelle:
(Unbekannt Märchen aus Spanien)

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