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Die gute Fee und der gierige König

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Es war einmal in einem weit entfernten Königreich, umgeben von dichten Wäldern und hohen Bergen, ein kleines Dorf namens Lichterhain. In diesem Dorf lebte ein bescheidener Holzfäller namens Hans mit seiner schönen Tochter, Liesel. Liesel war bekannt für ihre Freundlichkeit und Schönheit, und ihr goldenes Haar glänzte wie die Strahlen der Sonne.

Eines Tages, während Hans im Wald arbeitete, stieß er auf einen alten, knorrigen Baum, der eine seltsame Aura ausstrahlte. Als er seine Axt erhob, um den Baum zu fällen, hörte er eine leise Stimme: „Schone mich, guter Mann, und ich werde dir reiche Belohnung schenken.“ Verwundert ließ Hans die Axt sinken und sah, wie der Baum vor seinen Augen in eine wunderschöne Fee verwandelte.

„Danke, dass du mich verschont hast,“ sagte die Fee. „Zum Dank möchte ich dir drei Wünsche gewähren. Überlege gut, was du dir wünschst.“

Hans, der immer nur das Beste für seine Tochter wollte, dachte kurz nach und sprach dann: „Mein erster Wunsch ist, dass unsere Hütte immer warm und gemütlich ist, egal wie hart der Winter wird. Mein zweiter Wunsch ist, dass meine Tochter Liesel stets glücklich und gesund bleibt. Und mein dritter Wunsch ist, dass wir immer genug zu essen haben, damit wir nie hungern müssen.“

Die Fee lächelte und hob ihre Hand. Ein funkelnder Staub fiel über Hans, und sie sprach: „Deine Wünsche sind erfüllt. Gehe nun heim und sehe selbst.“

Hans eilte nach Hause und fand die Hütte warm und einladend, obwohl es draußen bitterkalt war. Liesel strahlte vor Freude und Gesundheit, und der Vorratsschrank war mit köstlichen Speisen gefüllt. Sie lebten glücklich und zufrieden, dankbar für die Gaben der Fee.

Doch die Nachricht von den Wundern in Lichterhain verbreitete sich rasch im Königreich. Der gierige König hörte davon und wollte die Quelle dieser Magie für sich selbst. Er befahl seinen Wachen, Hans und Liesel in den Palast zu bringen.

Im Palast angekommen, verlangte der König von Hans, ihm das Geheimnis der Magie zu verraten. Hans erklärte ihm, was geschehen war, doch der König wollte mehr. Er befahl Hans, ihn zur Fee zu bringen.

Hans führte den König und seine Wachen zu dem magischen Baum. Die Fee erschien erneut und fragte, was sie für den König tun könne. Der König verlangte von der Fee, ihm unendlichen Reichtum und Macht zu geben. Die Fee, die die Gier des Königs erkannte, weigerte sich und sprach: „Eure Gier wird euch nichts als Unheil bringen.“

Wütend befahl der König seinen Wachen, den Baum zu fällen. Doch als die erste Axt den Stamm traf, brach ein gewaltiger Sturm los. Blitze zuckten über den Himmel, und der Boden bebte. Die Fee sprach mit Donnerstimme: „Du hast das Gleichgewicht gestört, König. Für deine Gier wirst du bestraft.“

Ein gewaltiger Blitz schlug ein, und der König und seine Wachen verschwanden spurlos. Der Sturm legte sich, und der Wald war wieder still.

Hans und Liesel kehrten nach Lichterhain zurück und lebten weiterhin in Frieden und Glück. Die Fee schützte das Dorf, und die Geschichte von ihrer Güte und der Gier des Königs wurde von Generation zu Generation weitergegeben, eine Warnung an alle, dass wahres Glück nicht in Reichtum und Macht liegt, sondern in Liebe und Zufriedenheit.

Und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende, und das Dorf Lichterhain blühte weiterhin unter dem schützenden Auge der guten Fee.

© Mario Eberlein

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