Die Königin brachte ihr Kind, das zur Schule wollte, an die Haustür und vergaß, ihm den Apfel zu geben, den sie ihm bereitgelegt hatte.
Es war der saftigste Apfel von dem schönsten Apfelbaum des königlichen Gartens.
Die Königin war sehr bestürzt! Schnell zog sie ihre Schuhe an, warf sich einen Mantel über und eilte fort; vielleicht konnte sie ihr Kind noch einholen.
Unterwegs bemerkte sie – es kommt eben anders, als man denkt-,
dass sie in der Eile einen goldenen und einen silbernen Schuh angezogen hatte. Da kommt eine Zigeunerin über den Weg.
„Ach, sei doch so gut und lauf in die Schule und gib der Prinzessin diesen Apfel! Du sollst es nicht umsonst getan haben!“ bittet die Königin.
„ich kenne aber die Prinzessin nicht.“ sagte die Zigeunerin.
„Du kannst sie leicht erkennen, der Schönsten unter den Mädchen gibst du den Apfel!“
Da geht die Zigeunerin in die Schule, schaut sich unter den Kindern um, blickt sich immer wieder um. Das schönste unter den Kindern, das war ihres. Und sie reichte ihrer Tochter den Apfel.
Quelle:
(ein Märchen aus Makedonien)