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Die traurige Prinzessin

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Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte eine Prinzessin gemeinsam mit ihren Eltern in einem großen Schloss. Trotzdem war die schöne Prinzessin traurig, denn sie wollte so gern einen Prinzen heiraten, aber ihre Eltern sprachen: „Wir finden dass du noch nicht alt genug bist, um einen Prinzen zu heiraten.“
Enttäuscht lief die Prinzessin in einen dunklen und gefährlichen Wald. Da sie diesen Wald aber noch nie zuvor erkundet hatte, verlief sie sich dort. Als der Abend anbrach, schlich ein Wolf herbei und sagte zu dem jungen Mädchen: „Möchtest du bei mir schlafen bis zum Morgen, so komme mit mir.“ Der Wolf war sehr hungrig und überlegte, auf sie zuzuspringen und sie zu fressen.
Sie schrie: „Niemals!“, und lief schnell weg. Sie suchte sich eine Höhle als Unterkunft und schlief dort sicher ein.

Als die Prinzessin am nächsten Morgen aus der Höhle herauskroch, erblickte sie die helle Sonne über den Bäumen und lief ziellos den ganzen Tag bis zur Abenddämmerung durch den Wald.
Da sprang ein Fuchs aus seinem Bau und sagte zu der Prinzessin: „Möchtest du bei mir schlafen bis zum Morgen, so komme mit mir.“ Da er genauso hungrig wie der Wolf war, überlegte er ebenfalls, ob er nicht doch lieber das Mädchen als Abendbrot verspeisen sollte.
Aber das Mädchen erwiderte noch einmal das Wort „Niemals!“ und lief geschwind in einen hohlen, verlassenen Baumstamm, in dem sie bis zum Anbruch des Morgens ruhte.
Als sie aufstand, lief sie immer tiefer und tiefer in den dunklen Wald.

Als der späte Nachmittag anfing, flog ein Greif auf sie zu. Er sagte ebenfalls die Worte: „Möchtest du bei mir schlafen bis zum Morgen, so komme mit mir.“ Der Greif überlegte schon, da er so hungrig war, ob er nicht einfach die Königstochter packen und sie in sein Nest bringen sollte, um sie dort zu verspeisen. Allerdings schrie das Königskind erneut: „Niemals!“, und rannte wieder eilig weg. Zum Glück fand sie unterwegs am Anfang der Nacht einen Fluss, und auf dem schwamm ein Boot. Sie sprang hinein und schaute den Fischen dort im Wasser so lange zu, bis ihr müde und erschöpft die Augen zufielen.

Einen Tag danach ritt ein prächtiger Prinz mit seinem wundervollen Pferd auf die Königstochter zu. Er fragte sie: „Was hat dich hier in den gefährlichen Wald getrieben?“ Das Mädchen antwortete ihm: „Ich bin auf der Suche nach meinem Traumprinzen.“ Der Prinz sprach zu ihr: „Und ich bin auf der Suche nach meiner Traumprinzessin, mir geht es also genauso wie dir.“
„Waren deine Eltern auch nicht mit einer Hochzeit einverstanden wie bei mir?“, fragte die Prinzessin neugierig.
„Ja“, sagte der Prinz und nickte. Beide fassten den Entschluss zu heiraten und nach einigen Tagen taten sie das auch.
Sie lebten zusammen glücklich und zufrieden in einer von ihnen selbstgebauten, schönen, kleinen Holzhütte bis ans Ende ihrer Tage.

© Lea Eberlein (10 Jahre)

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