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Märchenbasar

König Wikrama, oder: Die Freigiebigkeit

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(1)
In der Stadt Uschdschajini herrschte einst der berühmte König Wikramäditja, den die Furcht nur beschlich, wenn er von der Not anderer Menschen hörte, und der den Frauen anderer ein Bruder war. Als dieser eines Tages ausging, bemerkte er einen Boten, welcher offenbar aus fernen Lande kam; denn seine Kleider waren abgetragen und seine Schuhe zerrissen. Er fragte ihn: „Wo kommst du her?“ Und als der Mann ihm antwortete: „Ich komme aus der Stadt Kanakasara“, fragte der König weiter: „Hast du dort etwas Merkwürdiges gesehen?“ Der Mann antwortete ihm: „Vernimm o Herr, was sich dort Merkwürdiges zuträgt. In dieser Stadt herrscht König Kanakasundara; der hat eine Tochter Tilakschri, welche ein Juwel aller Weiblichkeit ist. Als dieser eines Tages ihre Eltern von der Vermählung sprachen, gab sie zur Antwort: „Wer mich in einer Nacht durch Erzählungen viermal zum Reden bringt, der soll mein Herr sein; gelingt’s ihm nicht, so sei er mein Knecht.“ Überall verbreitete sich die Kunde von diesem ihrem Entschluß, und viele, die es vernahmen, Söhne von Königen, Ministern, Kaufherren, Karawanenbesitzern, Feldherren und anderen bedeutenden Männern, stellten sich bei ihr ein. Da es ihnen aber nicht gelang, sie zu überwinden, so müssen sie nun alle Tage im Palaste der Prinzessin mit geschorenem Kopf, trübselig verzogenen Mundes, an den Füßen gefesselt und mit Weiberkleidern und Weiberschmuck angetan Wasser tragen. Das ist das Merkwürdige, was ich dort gesehen habe.“
Als der Mann diese seltsame Geschichte erzählt hatte, entließ ihn der König, nicht ohne ihn vorher beschenkt zu haben; und in der festen Absicht, die Prinzen und anderen Söhne guter Familien aus ihrem Unglück zu erretten und den Hochmut der Prinzessin zuschanden zu machen, gedachte er in seinem Geiste des Wetala, seines göttlichen Dieners, und begab sich nach jener Stadt. In dieser ging der König als Jögin, als Asket verkleidet umher, und als er an das Tor des Palastes kam, schlug er auf den dort hängenden Gong. Die Dienerinnen, welche daran erkannten, daß wieder jemand gekommen war, um ihre Herrin zu überwinden, eilten herbei, sahen den Jögin und erstatteten ihr über ihn Bericht. Sie ließ ihn rufen; er trat ein, und als er sich in ihrem von einer Lampe traulich beleuchteten Schlafgemach in seiner Jöginverkleidung niedergelassen hatte, sagte er, indem er sich anschickte, der gleichfalls auf einem Polster sitzenden und in all ihrem Schmucke funkelnde Prinzessin eine Geschichte zu erzählen: „Vernimm, o Lampe! Dieses Mädchen da ist viel härter als ein Stein und nicht zu bewegen, auch nur einen Laut von sich zu geben. Wenn du aber einen Laut von dir gibst, so will ich dir eine Geschichte erzählen.“ Da sagte der Wetala, welcher in der Lampe steckte: „Erzähle!“ Und der König erzählte wie folgt:

1.Erzählung: Die vertauschten Köpfe:

Es war einmal ein Brahmane namens Narajáná, der im Dorfe Kalisara wohnte, Dieser hatte sich schon siebenmal in seines Schwiegervaters Haus begeben, um seine Hausfrau heimzuführen; aus irgendwelchem Grunde aber war sie ihm nicht gefolgt. Als er sich dann zum achten Male – diesmal in Begleitung seines Freundes Keschawa – aufgemacht hatte, sie zu holen, kam er unterwegs an einen Wallfahrtsort, welcher Mritundschja hieß, trat vor den Großen Herrn Schiwa und sprach: „Wenn ich diesmal, o Gott, meine Geliebte erhalte und mit ihr zurückkehre, so will ich dir einen Lotus weihen.“ Als er dies gelobt hatte, erhielt er seine Gemahlin wirklich, und als er wieder vor einem Tempel stand, sagte er zu seinem Freunde: „Lieber Freund, warte hier auf mich, bis ich nach Verehrung des Großen Gottes wiederkomme.“ Darauf trat er in den Tempel, hieb sich mit seinem Schwerte den Kopf ab, indem er ihn dem Großen Herrn weihte, und fiel tot vor ihm nieder. Als Keschawa die Zeit zu lange dünkte, ging er gleichfalls hinein und dachte, da er seinen Freund in diesem Zustand erblickte: „Wenn ich mit der jungen Frau nach Hause gehe, so wird unbedingt mein guter Name befleckt werden; denn die Leute werden sagen: „Dieser Bösewicht, der sich an seinem Freunde vergangen, hat ihn aus Gier nach seinem Weibe ermordet.“ Darauf hieb auch er sich das Haupt ab und stürzte an derselben Stelle tot zu Boden. Als beide nicht zurückkamen, geriet die junge Frau in große Angst; sie trat ein, und als sie sah, wie es mit den beiden Männern stand, dachte sie; „Wenn ich allein in meines Schwiegervaters oder in meines Vaters Haus gehe, so wird man mir wahrscheinlich einen Makel anheften und wird sagen, ich sei ein zügelloses Weib und habe meinen Gatten und seinen Freund ermordet. Darum kann ich auch nur tun, was sie getan haben.“ Und schon wollte sie mit demselben Schwerte das Haupt abschlagen, als Schiwa, fürchtend, er möchte die Sünde des Frauenmordes auf sich laden, ihr erschien und ihr das Schwert aus der Hand nahm. Sie aber sagte: „Was soll ich mit dem Leben, wenn an mir ein Makel haftet und ich meines Gatten beraubt bin? Darum werde ich nur dann am Leben bleiben, wenn du diese beiden wieder lebendig machst, sonst nicht.“ Als der heilige Schiwa sah, daß dies ihr fester Wille war, sagte er zu ihr: „Wenn du diese beiden mit dem Wasser besprengst, mit dem ich gewaschen worden bin, so werden sie ins Leben zurückkehren.“ Kaum hatte sie das vernommen, so tat sie es. Infolge ihrer allzu großen Ungeduld aber verwechselte sie die Köpfe, als sie sie an die Körper anlegte, und als sie die beiden besprengte, wurden sie mit vertauschten Köpfe lebendig. Gib nun acht, Lampe! Jetzt stritten beide sich um die junge Frau. Wessen Hausfrau wurde sie da?
Auf die Frage des Jögin antwortete der Wetala, welcher in der Lampe steckte, in der Absicht, die Prinzessin zum Sprechen zu bringen: „Diese Frau dessen, der ihres Gatten Haupt trug.“ Als die Prinzessin diese ungereimte Antwort hörte, überwältigte sie der Zorn, so daß sie ihre Absicht vergaß und mit lauter Stimme rief: „Lüge nicht, elende Lampe!“
Da ließ der Jögin auf den Gong schlagen zum Zeichen dafür, daß er die Königstochter einmal zum Reden gebracht hatte. Die Lampe fragte: „Wessen Gemahlin wurde sie denn, Königin der Jögin?“ Der Jögin sagte: „Bei der Trauung reicht man der Braut die rechte Hand. Diese aber gehörte doch wohl zum Rumpf.“
Die Prinzessin aber dachte: „Einmal hat er mich zum Sprechen gebracht; dreimal sind noch übrig.“ Daher verharrte sie nun erst recht im Schweigen. Daruaf redete der Jögin wie vorher die Lampe so jetzt den Ohrring des Mädchens an und begann wieder zu erzählen wie folgt:

2. Erzählung: Die vier Freier

In der Stadt Dhanaratha hatte der Kaufmann Baladatta eine Tochter, die hieß Doppeltschön und war einzeln von ihrem Vater, ihrer Mutter, ihrem Bruder und dem Bruder ihrer Mutter je einen Freier versprochen worden. Als die vier Freier nun gleichzeitig ankamen, um Hochzeit zu halten, und sich miteinander stritten, dachte die Jungfrau, die das gewahrte: „Ach, ich bin schuld an diesem entsetzlichen Streit!“ Und so ging sie lebendig ins Feuer und verbrannte zu Asche. Nun ging einer von den Freiern mit ihr sogleich ins Feuer. Der zweite baute sich auf dem Verbrennungsplatz ein Haus und wohnte dort. Der dritte gelobte, nur noch von erbettelnder Speise zu leben, und wenn er etwas erbettelt hatte, so legte er einen Teil davon auf den Scheiterhaufen, und das übrige aß er selbst. Der vierte aber nahm die Gebeine des Mädchens und wanderte mit ihnen nach Ganga. Unterwegs kam er nach der Stadt Mahanandi, ging hinein, um seine Nahrung zu erbetteln, und kam in das Haus des Kaufmanns Manadatta. Dessen treue Gemahlin Kamalaschri wollte im Speise geben. Da ihr aber ihr weinendes Söhnchen daran hinderlich war, warf sie es in das Herdfeuer. Als sie darauf dem Bettler dem Bettler die Speise reichen wollte, sagte dieser: „Um meinetwillen, Mutter, hast du deinen Sohn gemordet…darum kann ich diese Speise nicht annehmen.“ So wies er sie ab und wollte gehen; sie jedoch beträufelte den Knaben mit Amrita, machte ihn dadurch wieder lebendig und trat abermals vor den Mann, um ihm die Speise zu reichen. Da sagte dieser zu ihr:
„O Mutter, gib mir etwas von diesem Amrita!“
Sie erfüllte seine Bitte, und mit dem Amrita, welches sie ihm geschenkt hatte, kehrte er zurück und belebte die Jungfrau samt dem Freier, der sich mit ihr verbrannt hatte.
Nun gib acht, Ohrring! Als sie wieder lebendig geworden war, stritten sie sich alle vier miteinander um sie. Wessen Gattin wurde sie?
Als der Jögin dies gesagt hatte, sprach der Wetala, welcher in dem Ohrring steckte, um die Prinzessin zum Reden zu bringen: „Die Gattin dessen, der sie wieder lebendig gemacht hatte.“ Kaum hatte die Königstochter diese höchst ungereimte Antwort gehört, so ward sie gewaltig böse, so daß sie ganz vergaß, was sie sich vorgenommen hatte, und mit lauter Stimme rief: „Lüge nicht, elender Ohrring!“
Da ließ der Jögin auf den Gong schlagen zum Zeichen dafür, daß er die Königstochter zum zweiten Male zum Reden gebracht hatte.
Der Ohrring fragte: „Wessen Frau wurde sie denn, König der Jögin, und in welchem Verhältnis stand sie zu den anderen?“
Der Jögin gab zur Antwort: „Derjenige, der ihr durch das Amrita das Leben schenkte, war ihr Vater; derjenige, der sich mit ihr aus dem Scheiterhaufen erhob, ihr Bruder; der jenige, der sie an dem Orte des Scheiterhaufens bewachte, ihr Diener; derjenige aber, welcher ihr von einem Teil dessen, was er erbettelt hatte, Speise, Kleidung und anderes schenkte, ihr Gatte. Denn das Gewähren von kleidung, Nahrung, Schmuck und anderen Bedürfnissen hängt vom Eheliebsten ab.“ Als der Jögin, das gesagt hatte, dachte die Prinzessin: „Zweimal hat er mich zum Reden gebracht, und zweimal sind noch übrig.“ So verharrte sie nun erst recht im Schweigen.
Darauf begann der Jögin wieder zu erzählen, indem er sich, wie vorher an der Lampe, so jetzt an die Perlenkette der Jungfrau wandte.
Er sprach:

 
3. Erzählung:

König Narapala in der Stadt Narsara hatte einen Sohn namens Pinjapala. Dieser war mit Buddhisara, dem Sohne des Oberpriesters, mit Gunasára, dem Sohne eines Holzbildhauers, mit Rupasara, dem Sohne eines Goldschmieds, und mit Dhanasara, dem Sohne eines Webers, befreundet. Eines Tages, als Punjapala auf den Befehl seines Vaters das Land verlassen mußte, fragte er seine vier Freunde, ob sie ihn begleiten wollten, und sie sprachen: „Wir weichen so wenig von dir wie deines Körpers Schatten.“ So verließ er denn von ihnen begleitet seine Vaterstadt und kam in einen dichten Wald. Als es Nacht geworden, legte sich der Königssohen schlafen, während sich die vier anderen abwechselnd die Nachtwache teilten. In der ersten Nachtwache schnitzte Gunasára aus einem Stück Sandelholz eine an allen Gliedern liebliche Mädchengestalt, herrlich wie eine Göttin. Als er damit fertig war, legte er sich schlafen, und Dhanasara stand auf zur zweiten Nachtwache. Dieser kleidete ihren Körper in seidene Unter-und Oberkleider und anderes derart, wie es ihrer würdig war, und als er sich darauf zur Ruhe legte, stand zu Beginn der Nachtwache Rupasara auf. Dieser schmückte sie mit Edelsteinen, Gold und anderem Geschmeide und legte sich dann nieder, während sich Buddhisara erhob, um die vierte Nachtwache zu übernehmen. Buddhisara zog durch den Zauberspruch den heiligen Gott der Sonne nherbei, welcher mit einem Strahlenkranz umgeben ist, und als er mit dessen Hilfe die Gestalt belebt hatte, wurde es Tag. Nun gib acht, Perlenhalsband! Als die vier diese Gestalt sahen, erzählte jeder von ihnen vor Punjapala, was er getan hatte, und alle stritten sich um das Mädchen. Wessen Gattin wurde sie? Auf diese Frage antwortete der Wetala, welcher in der Perlenkette steckte, um die Prinzessin zum Reden zu bringen. „Die Gattin dessen, der sie belebt hatte.“ Als die Königstochter diese ungereimte Rede vernahm, ärgerte sie sich darüber, so daß sie wieder ihren Vorsatz vergaß und mit lauter Stimme rief: „Elende Perlenkette! Lüge doch nicht so!“ Zum Zeichen dafür, daß er die Prinzessin zu dritten Male zum Reden gebracht hatte, ließ der Jögin auf den Gong schlagen; und als die Perlenkette fragte: „O König der Jögin! Wessen Hausfrau wurde sie denn, und in welchem Verhältnis stand sie zu den anderen?“ sagte er: „Derjenige, welcher ihr das Leben schenkte, war ihr Vater, welcher sie gebildet hatte, ihre Mutter, derjenige, welcher sie schmückte, ihr Mutterbruder.Ihr Gemahl war der, welcher sie kleidete. Denn nur der Gatte kleidet die nackte Frau.“ Als der Jögin so gesprochen hatte, dachte die Prinzessin: „Dreimal hat er mich zum Sprechen verleitet; nur einmal ist noch übrig.“
Nun verhielt sie sich besonders schweigsam. Darauf begann der Jögin wieder wie folgt zu erzählen, indem er diesmal, wie vorher an die Lampe, an das Mieder der Jungfrau wandte.

4. Erzählung:

In der Satdt Haritschandra regierte König Harischena. Zu diesem sagte einst ein Brahmane Schanikara, welcher eines Diebstahls wegen verhaftet und von ihm zu Tode verurteilt worden war: Nach der Offenbarung, o König, kann ein unverheirateter Brahmane nach seinem Tod nicht in den Himmel kommen. So vermähle mich denn, bevor du mich töten lässt, für den Preis von fünf Edelsteinen, welche sich in meinem Schenkel eingenäht befinden, mit irgendeiner Brahmanentochter!“ Der König gewährte seine Bitte, gab einem Brahmanen die fünf Edelsteine, verheiratete den Dieb mit deesen Tochter Prijamati und ließ ihn dann hinrichten. Nach dem Tode ihres Gatten führte Prijamati ein ausschweifendes Leben, und als sie von irgendeinem Manne ein Söhnchen gebar, stzte sie es vor der Stadt aus und legte ihm einen Ring bei, welcher ihren Namen trug. Ein Töpfer namens Dharma aber fand und erzog das Knäblein als seinen Sohn. Eines Abends lief das Knäblein, welches einen lieblichen Körper hatte, in der Nähe der Tongrube umher. Dort erblickte es der König Harischena und dachte: „Der arme Junge soll mein Sohn sein!“ Darauf nahm er ihn und übergab ihn der Königin; und als der König getorben war, ward er selbst unter dem Namen Saranasimha zum König gemacht. Einst zur Zeit der Totenopfer begab er sich nach der Ganga, um seinem Vater die Manenspende darzubringen. Infolge der Wunderkraft jener Badestelle streckten sich gleichzeitig vier Hände aus der Gangaflut empor, um die Spende zu ergreifen. Als der König dieses Wunder gewahrte, war er sehr erstaunt und erfuhr von der Königinmutter, welche ihr die Wahrheit ihrer Aussagen beschwören ließ, den Sachverhalt. Durch die Erwähnung der Tongrube gelang es ihm, die Bestätigung ihrer Geschichte zu erhalten. Er fragte die Töpferswitwe. Diese erzählte ihm alles, wie es sich ereignet hatte, und gab ihm jenen mit einem Namen gezeichneten Ring. Als er durch die Schriftzüge des Ringes der Geschichte auf den Grund kam, verhörte er die Brahmanin, welche ihm die Wahrheit gestand. Daruaf ging der König nach der Ganga und sprach: „Ich habe vier Väter; derjenige von ihnen halte die Hand empor, welchem die Manenspende gebührt!“ Nun, Mieder! Wessen Hand schickte sich an, die Spende entgegen zu nehmen? Auf diese Frage des Jögin sagte der Wetala: „Die Hand des Buhlen erhält die Spende, weil der König aus dessen entstanden ist.! Als die Königstochter, diese ganz verkehrte Antwort hörte, geriet sie in Zorn, so daß sie wieder ihren Vorsatz vergaß, und rief mit lauter Stimme: „Lüge nicht, elendes Mieder!“Zum Zeichen dafür, daß er die Königstochter zum vierten Male zum Reden gebracht hatte, ließ der Jögin den Gong schlagen.
Und als das Mieder fragte: „Wessen Hand bekommt denn die Spende, König der Jögin?“ sagte dieser: „Die Hand des brahmanischen Diebes Schanikara erhält die Spende; denn er ist der gesetzesmäßige Gatte. Nach seinem Tode erst wurde die Brahmanin liederlich.“
Als es tagte, sagte die Prinzessin: „Ich bin deine Magd, Jögin, und du bist mein Herr.“ Während sie noch sprach, kam auch ihr Vater herbei, welchem gemeldet worden war, was sich zugetragen hatte. Er neigte sich und blieb vor ihm stehen. Da gab sich Wikramaditja zu erkennen, erzählte, wie sich alles verhielt, befahl, die Königssöhne und die anderen Söhne aus guten Familien freizulassen, vermählte sich mit der Prinzessin und kehrte mit ihr nach seiner Residenz zurück.
Dort hörte der König hinter einer Wand, wie ein Maler zu einem anderen sagte, welche des Königs Saal ausschmückte und sich mit seiner Kunst brüstete: „Guter Freund! Warum bildest du dir auf deine Malkunst so viel ein? Du denkst am Ende gar, der König ist davon so entzückt, daß er dir die schweigsame Prinzessin schenkt, die er heute hierhergebracht hat!“ Als der König dies hörte, bei dem die Freigiebigkeit zur Leidenschaft geworden war, schenkte er sie jenem Maler und machte diesen selbst zum Fürsten eines Landes.
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Indisches Märchen der Ostasiatischen – Wedischen Literatur

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