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Einstmals wollte Jesus Christus einen Fluss überschreiten; aber da keine Brücke über ihn führte, nicht einmal ein winziges Kähnlein dort in der Nähe war, wusste er nicht, wie er hinüber sollte. Wie er sich umschaute, sah er, dass dort am Ufer ein Pferd und ein Esel weideten; da bat er das Pferd, dass es ihn hinübertrage. Aber das sagte:
„Es fällt mir nicht ein, dich, hinüberzutragen; ich bin ohnedies hungrig; ich fresse lieber unterdessen.“
„Nun, so magst du in alle Ewigkeit fressen!“ sagte Jesus Christus, „aber du sollst auch nimmer satt werden.“
Dann bat er den Esel. Der kam auch sogleich herbei und trug ihn, ohne ein Wort, durch das Wasser.
„Nun, weil du gut zu mir warst, segne ich dich, dass du überall, auch sogar auf dem Misthaufen, satt werden sollst.“
Daher kommt es, dass das Pferd – weil Jesus es verflucht, – zwar Tag und Nacht frisst, aber dennoch nicht satt wird; der Esel hingegen frisst das schlechteste Futter mit eben solchem Behagen wie das beste Heu und wird von den dürrsten Stengeln, sogar vom Kehricht, auch satt.
„Es fällt mir nicht ein, dich, hinüberzutragen; ich bin ohnedies hungrig; ich fresse lieber unterdessen.“
„Nun, so magst du in alle Ewigkeit fressen!“ sagte Jesus Christus, „aber du sollst auch nimmer satt werden.“
Dann bat er den Esel. Der kam auch sogleich herbei und trug ihn, ohne ein Wort, durch das Wasser.
„Nun, weil du gut zu mir warst, segne ich dich, dass du überall, auch sogar auf dem Misthaufen, satt werden sollst.“
Daher kommt es, dass das Pferd – weil Jesus es verflucht, – zwar Tag und Nacht frisst, aber dennoch nicht satt wird; der Esel hingegen frisst das schlechteste Futter mit eben solchem Behagen wie das beste Heu und wird von den dürrsten Stengeln, sogar vom Kehricht, auch satt.
Quelle:
(Elisabet Sklarek, Ungarische Volksmärchen, Leipzig 1901)