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Mimis gestohlener Hexenbesen

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Der Zauberer Flax freute sich auf seinen großen Auftritt bei einem Zauberabend. Dort konnte jeder zeigen, was er an Zauberkünsten neues dazugelernt hatte. Mit seinem blinkenden Zauberstab in der Hand machte er sich auf den Weg dorthin.
„Die anderen werden staunen“, dachte er. „Heute Abend hole ich mir den schönsten Pokal, der vergeben wird!“
Vor lauter Vorfreude fuchtelte er mit seinem Zauberstab herum und schwupps, flog er ihm aus der Hand und fiel in hohem Bogen in eine tiefe Schlucht. Blitzend und blinkend blieb er in einer Felsspalte stecken. Flax blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Aus war es mit seinen schönen Träumen vom Pokal. Ohne Zauberstab konnte er nicht einmal eine Mücke in eine Fliege verwandeln. Ihn aus dem Spalt zurückzaubern ging auch nicht. Lange saß er am Rande der Schlucht und um ihn herum wurde es immer dunkler.

Plötzlich hörte er ein Rauschen und lautes Singen. Schön gemütlich kam die Hexe Mimi auf ihrem Hexenbesen dicht an Flax vorbeigeflogen.
Hurtig sprang er auf. Sie hatte ihn nicht bemerkt. Während des Landeanflugs sprang er flink ab, damit ihn die Hexe nicht doch noch bemerkte. Und dann sah er, wie Mimi in ihrer windschiefen Hütte verschwand. Leise schlich er näher.
Ihr Besen stand direkt neben der Eingangstür. Innen im Raum rührte die Hexe in Tiegeln und Töpfen, sang dabei so laut, dass sie nichts hörte und nichts sah. Vorsichtig griff der Zauberer nach dem Hexenbesen, schwang sich drauf und gab ihm den Befehl, zur Schlucht zu fliegen.
Einauge, Mimis Rabe, hatte den Diebstahl des Besens bemerkt. Er krächzte laut: „Mimi, dein Besen ist…!“
Weil Mimi so laut sang, hörte sie nicht, was der Rabe ihr sagen wollte.
Er versuchte es noch einmal, aber es war umsonst. Also schwieg er und verfolgte den Dieb. Er kehrte aber bald wieder zurück.
Als die Hexe fertig war, suchte sie vergebens nach ihrem Besen.
Da meldete sich wieder der Rabe: „Mimi, darf ich was sagen?“
„Jetzt nicht!“, brüllte sie ihn an.
„Wo habe ich denn nur meinen Hexenbesen gelassen?“, rief sie immer wieder und drehte sich suchend im Kreise herum.
„Aber Mimi, dein Hexenbesen wurde soeben gestohlen und ich weiß auch von wem, denn ich habe ihn verfolgt.
„Was? Das sagst du mir erst jetzt?“, schrie sie wütend. „Wofür füttere ich dich denn durch? Du solltest auf ihn aufpassen!“
„Aber ich habe doch versucht…!“, krächzte er. „Du findest den Dieb vor der großen Schlucht!“
Doch Mimi war schon durch die Türe verschwunden.
„Ob sie es noch gehört hat?“, dachte der Rabe und steckte seinen Kopf unter den Flügel.

In der Zwischenzeit hatte Flax, der Zauberer, die Schlucht erreicht. Er flog zu seinem Zauberstab, riss ihn aus der Spalte und im Nu stand er wieder oben am Rande der Schlucht.
Aber dort erwartete ihn schon die Hexe.
„Was fällt dir ein, meinen Besen zu stehlen?“, schleuderte sie ihm entgegen. Gibt es einen besonderen Grund dafür?“
Flax, der Zauberer, senkte beschämt seinen Kopf und entschuldigte sich. Dann erzählte er der Hexe von seinem Missgeschick mit dem Zauberstab.
Mimi warf einen Blick auf den Stab und brach in lautes Lachen aus.
„Hi, hi, ha, ha! Mit dem wirst du nie einen Pokal gewinnen. Dem fehlt das Wichtigste, nämlich die Spitze!“
Oh Schreck! Das hatte Flax noch gar nicht bemerkt.
„Und was nun?“, rief er verzweifelt.
Da hatte Mimi eine Idee!
„Da es dein größter Wunsch ist, diesen Pokal zu gewinnen, werde ich dir helfen.“
„Lass uns versuchen, die Spitze vom Zauberstab wieder dranzuzaubern! Fang du an!“, forderte sie den Zauberer auf. Flax versuchte es drei Mal, aber nichts geschah. Dann nahm Mimi den Stab in ihre Hand und sprach ihren Zauberspruch, doch auch da geschah nichts.
Vor Wut rief sie: „Sappralotta, verflixt noch mal!“ Und siehe da, an dem Zauberstab funkelte eine nagelneue Spitze.
„So macht man das!“, sagte sie stolz. „Wenn du dich beeilst, kommst du noch pünktlich zu deinem Auftritt!
Und wenn du deinen Pokal gewonnen hast, komm bei mir vorbei, damit wir deinen Sieg feiern können.
Am nächsten Tag kam Flax und zeigte Mimi stolz den gewonnenen Pokal, den sie gemeinsam mit einem Glas Hexenwein feierten.

 
Anna-Lena

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