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Rabotity jagte eines Tages im Walde. Er stieg auf einen hohen Baum. Da es gehörig wehte, brach der Ast; Rabotity fiel zur Erde und brach ein Bein. Nun sagte er: »Der Baum ist der Mächtigste auf Erden, er hat mir mein Bein zerschlagen.« Doch der Baum antwortete: »Wenn ich der Mächtigste wäre, hätte der Wind mich nicht entwurzelt. Also ist der Wind der Mächtigste.« Der Wind sprach: »Wenn ich der Mächtigste wäre, würde der Berg mir nicht den Weg versperren. Der Berg ist also der Mächtigste.« Der Berg sagte: »Wenn ich der Mächtigste wäre, würde die Ratte sich nicht durch mich hindurchwühlen. Die Ratte ist also die Mächtigste.« Die Ratte sprach: »Wenn ich die Mächtigste wäre, würde die Katze mich nicht verschlingen. Die Katze ist also die Mächtigste.« Die Katze sagte: »Wenn ich die Mächtigste wäre, könnte der Strick mich nicht fesseln. Der Strick ist also der Mächtigste.« Der Strick sprach: »Wenn ich der Mächtigste wäre, vermöchte das Messer mich nicht zu zerschneiden. Das Messer ist also am mächtigsten.« Das Messer sagte: »Wenn ich am mächtigsten wäre, wäre das Feuer nicht imstande, mich zu vernichten. Das Feuer ist am mächtigsten.« Das Feuer sprach: »Wenn ich am mächtigsten wäre, dürfte das Wasser mich nicht auslöschen. Das Wasser ist am mächtigsten.« Das Wasser sagte: »Wenn ich am mächtigsten wäre, brauchte ich nicht das Boot zu tragen. Das Boot ist am mächtigsten.« Das Boot sprach: »Wenn ich am mächtigsten wäre, könnte der Stein mich nicht zertrümmern. Der Stein ist am mächtigsten.« Der Stein sagte: »Wenn ich am mächtigsten wäre, vermöchte die Krabbe mich nicht zu durchbohren. Die Krabbe ist am mächtigsten.« Die Krabbe sprach: »Wenn ich am mächtigsten wäre, würde der Mensch mich nicht essen. Der Mensch ist also der Mächtigste.«
[Paul Hambruch, Malaiische Märchen aus Madagaskar und Insulinde, Märchen der Welt]