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Märchenbasar

Der Stein der Weisen

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In den Zeiten, da Cornwall noch seine eigenen Fürsten hatte, regierte in dieser kleinen Halbinsel des großen Britanniens ein junger König namens Mark, ein Enkel desjenigen, der durch seine Gemahlin, die schöne Yselde, auch Yseult die Blonde genannt, und ihre Liebesgeschichte mit dem edeln und unglücklichen Tristan von Leonnois so berühmt geworden ist.

Dieser König Mark hatte viel von seinem Großvater: er war hoffärtig ohne Ehrgeiz, wollüstig ohne Geschmack und geizig, ohne ein guter Wirt zu sein. Sobald er zur Regierung kam, welches sehr früh geschah, fing er damit an, sich seinen Leidenschaften und Launen zu überlassen und auf einem Fuß zu leben, der ein weit größeres und reicheres Land als das seinige hätte zugrunde richten müssen. Als seine gewöhnlichen Einkünfte nicht mehr zureichen wollten, drückte er seine Untertanen mit neuen Auflagen; und als sie nichts mehr zu geben hatten, machte er sie selbst zu Gelde und verkaufte sie an seine Nachbarn.

Bei allem dem hielt König Mark einen glänzenden Hof und wirtschaftete, als ob er eine unerschöpfliche Goldquelle gefunden hätte. Nun hatte er sie zwar noch nicht gefunden, aber er suchte sie wenigstens sehr eifrig; und sobald dies ruchtbar wurde, stellten sich allerlei sonderbare Leute an seinem Hofe ein, die ihm suchen helfen wollten. Schatzgräber, Geisterbeschwörer, Alchimisten und Beutelschneider, die sich Schüler des dreimal großen Hermes nannten, kamen von allen Enden herzu und wurden mit offnen Armen aufgenommen; denn der arme Mark hatte zu allen seinen übrigen Untugenden auch noch die, daß er der leichtgläubigste Mensch von der Welt war und daß der erste beste Landstreicher, der mit geheimen Wissenschaften prahlte, alles aus ihm machen konnte, was er wollte. Es wimmelte also an seinem Hofe von solchem Gesindel.

Der eine gab vor, er hätte eine natürliche Gabe, alle Schätze zu wittern, die unter der Erde vergraben lägen; ein andrer wußte sie mit Hülfe der Wünschelrute zu entdecken; ein dritter versicherte, daß das eine und das andere vergeblich sei; wenn man nicht das Geheimnis besitze, die Geister, die in Gestalt der Greifen, oder unter andern noch fürchterlichern Larven, die unterirdischen Schätze bewachten, einzuschläfern, zu gewinnen oder sich unterwürfig zu machen; und er ließ sich’s auf eine bescheidene Art anmerken, daß er im Besitze dieser Geheimnisse sei.

Noch andere sahen auf alle magischen Künste mit Verachtung herab: bei ihnen ging alles natürlich zu. Sie verwarfen alle Talismane, Zauberworte, Kreise, Charaktere, und was in diese Rubrik gehört, als eitel Betrügerei und Blendwerk. Was jene durch übernatürliche Kräfte zu leisten vorgaben, das leisteten sie, wenn man ihnen glaubte, durch die bloßen Kräfte der Natur. Wer in das innerste Heiligtum derselben eingedrungen ist, sagten sie; wer in dieser ihrer geheimen Werkstätte die wahren Elemente der Dinge, ihre Verwandtschaften, Sympathien und Antipathien kennengelernt hat; wer den allgestaltigen Naturgeist mit dem allauflösenden Natursalze zu vermählen weiß und durch Hülfe des alldurchdringenden Astralfeuers diesen Proteus festhalten und in seiner eigenen Urgestalt zu erscheinen zwingen kann: der allein ist der wahre Weise. Er allein verdient den hohen Namen eines Adepten. Ihm ist nichts unmöglich, denn er gebietet der Natur, welcher alles möglich ist. Er kann die geringern Metalle in höhere verwandeln; er besitzt das allgemeine Mittel gegen alle Krankheiten; er kann, wenn es ihm und den Göttern gefällt, Tote ins Leben zurückrufen, und es steht in seiner Macht, selbst so lange zu leben, bis es ihm angenehmer ist, in eine andere Welt überzugehen.

König Mark fand dies alles sehr nach seinem Geschmacke; aber weil er sich doch nicht entschließen konnte, nur einen von seinen Wundermännern beizubehalten und die übrigen fortzuschicken, so behielt er sie alle und versuchte es mit einem nach dem andern. Der Tag wurde mit Laborieren, die Nacht mit Geisterbannen und Schatzgraben zugebracht; und wie die Betrüger sahen, daß er kein Freund von Monopolien war, so vertrugen sie sich, zu seiner großen Freude, gar bald so gut zusammen, als ob alles in einen Beutel ginge.

Verschiedene Jahre verstrichen auf diese Weise, ohne daß König Mark dem Ziele seiner Wünsche um einen Schritt näherkam. Er hatte die Hälfte seines kleinen Königreichs aufgraben lassen und keinen Schatz gefunden; und über die Hoffnung, alles Kupfer und Zinn seiner Bergwerke in Gold zu verwandeln, war alles Gold, das seine Vorfahren daraus gezogen hatten, zum Schornstein hinausgeflogen.

Einem andern wären nach so vielen verunglückten Versuchen die Augen aufgegangen; aber Mark, dessen Augen immer trüber wurden, wurde desto hitziger auf den Stein der Weisen, je mehr er sich vor ihm zu verbergen schien. Seine Hoffnung, den allgestaltigen Proteus endlich einmal festzuhalten, stieg in eben dem Verhältnisse, wie die Schale seines Verlustes sank: er glaubte, daß er nur noch nicht an den rechten Mann geraten sei; und indem er zehn Betrüger fortjagte, war ihm der elfte neu angelangte willkommen.

Endlich ließ sich ein ägyptischer Adept aus der echten und geheimen Schule des großen Hermes bei ihm anmelden. Er nannte sich Misfragmutosiris, trug einen Bart, der ihm bis an den Gürtel reichte, eine pyramidenförmige Mütze, auf deren Spitze ein goldner Sphinx befestigt war, einen langen, mit Hieroglyphen gestickten Rock und einen Gürtel von vergoldetem Blech, in welchen die zwölf Zeichen des Tierkreises gegraben waren. König Mark schätzte sich für den glücklichsten aller Menschen, einen Weisen von so viel versprechendem Ansehen an seinem Hofe ankommen zu sehen; und wiewohl der Ägypter sehr zurückhaltend tat, so wurden sie doch in kurzem ziemlich gute Freunde. Alles an ihm, Gestalt, Kleidung, Sprache, Manieren und Lebensart, kündigte einen außerordentlichen Mann an. Er aß immer allein, und nichts, was andere Menschen essen; er hatte einige große Schlangen und ein ausgestopftes Krokodil bei sich in seinem Zimmer, denen er mit großer Achtung begegnete und mit welchen er von Zeit zu Zeit geheime Unterredungen zu halten schien. Er sprach die wunderbarsten und rätselhaftesten Dinge mit einer Offenheit und Gleichgültigkeit, als ob es die gemeinsten und bekanntesten Dinge von der Welt wären; aber auf Fragen antwortete er entweder gar nicht, oder wenn er es tat, so geschah es in einem Tone, als ob nun weiter nichts zu fragen übrig wäre, wiewohl der Fragende jetzt noch weniger wußte als zuvor. Von Personen, die vor vielen hundert Jahren gelebt hatten, sprach er, als ob er sie sehr genau gekannt habe; und überhaupt mußte man aus seinen Reden schließen, daß er wenigstens ein Zeitgenosse des Königs Amasis gewesen sei, wiewohl er sich nie deutlich darüber erklärte. Was ihm bei Mark den meisten Kredit gab, war, daß er viel Gold und eine Menge seltner Sachen bei sich hatte und von sehr großen Summen als von einer Kleinigkeit sprach. Alle diese Umstände schraubten nach und nach die Neugier des leichtgläubigen Königs von Cornwall so hoch hinauf, daß er es nicht länger aushalten konnte; und, wie er es nun auch angefangen haben mochte, genug, der weise Misfragmutosiris ließ sich endlich erbitten, oder sein Herz erlaubte ihm nicht länger undankbar gegen die Ehrenbezeigungen und Geschenke zu sein, womit ihn der König überhäufte; und so entdeckte er ihm endlich – doch nicht eher, als bis er ihn mittelst verschiedener Initiationen durch einige höhere Grade des Hermetischen Ordens geführt hatte – das ganze Geheimnis seiner Person.

«Die Götter», sagte Misfragmutosiris, «geben ihre kostbarsten Gaben, wem sie wollen. Ich war nichts weiter als ein Mensch wie andre, noch jung, doch nicht ganz unerfahren in den Mysterien der ägyptischen Philosophie, als mich die Neugier anwandelte, in das Innere der großen Pyramide zu Memphis, deren Alter den Ägyptern selbst ein Geheimnis ist, einzudringen. Eine gewisse hieroglyphische Aufschrift, die ich schon zuvor über dem Eingang des ersten Saales entdeckt und abgeschrieben hatte, brachte mich, nach vieler Mühe ihren Sinn zu erraten, auf die Vermutung, daß diese Pyramide das Grabmal des großen Hermes sei. Ich beschloß, mich in einer Stunde hineinzuwagen, worin gewiß noch kein Sterblicher sich dessen unterfangen hat; und noch jetzt wäre mir meine Verwegenheit unbegreiflich, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß dieser Gedanke, dessen meine eigene Seele nicht fähig war, von einer höhern Macht in mir erschaffen wurde. Genug, ich stieg um Mitternacht, ohne Licht und mit gänzlicher Ergebung in die Führung desjenigen, der mir ein so kühnes Unternehmen eingegeben, in die Pyramide hinab. Ich war auf einem sanften Abhang eine Zeitlang abwärts- und dann wieder ebenso unvermerkt emporgestiegen, als ich auf einmal ein helles Licht erblickte, das wie eine Kugel vom reinsten gediegenen Feuer vor mir her schwebte.» Hier hielt Misfragmutosiris einige Augenblicke ein.

«Und Ihr hattet den Mut, diesem Lichte zu folgen?» fragte König Mark, der in der Stellung eines versteinerten Horchers, den Leib vorwärtsgebogen, mit straff zurückgezogenen Füßen, beide Hände auf die Knie gestützt, ihm gegenübersaß und, furchtsam, nur eine Silbe von der Erzählung zu verlieren, wiewohl unter beständigem Schaudern vor dem, was kommen würde, mit zurückgehaltnem Atem und weitoffnen Augen zuhörte.

«Ich folgte dem Lichte», fuhr der Ägypter fort, «und kam durch einen immer niedriger und enger werdenden Gang in einen viereckigen Saal von poliertem Marmor, dessen Ausgang mich in einen andern Gang leitete. Als ich ungefehr fünfzig Schritte fortgekrochen war, fand ich zwei Wege vor mir. Der eine schien ziemlich steil in die Höhe zu führen, der andere, linker Hand, lief gerade fort. Ich folgte der Lichtkugel auf diesem letztern, bis ich an den Rand eines tiefen Brunnens gelangte. Bei dem sehr lebhaften Lichte, das die Kugel umherstreute, wurde ich gewahr, daß eine Anzahl kurzer eiserner Stangen, eine ungefehr zwei Spannen weit von der andern, von oben bis unten aus der Mauer hervorragten; eine gefährliche Art von Treppe, auf welcher man zur Not in den Brunnen hinabsteigen konnte. Ohne mich lange zu bedenken, schickte ich mich an, diese schwindlige Fahrt anzutreten, und war schon drei oder vier Stufen hinabgestiegen, als die Lichtkugel plötzlich verschwand und mich in der schrecklichsten Dunkelheit zurückließ.

Ich begreife nicht, wie ich in diesem entsetzlichen Augenblicke nicht vor Schrecken in den Abgrund hinunterstürzte. Genug, ich faßte mich und fuhr mit verdoppelter Behutsamkeit fort, hinabzuklettern, indem ich mich mit einer Hand an einer Stange über mir festhielt, während ich eine andere unter mir mit den Füßen suchte. Endlich merkte ich, daß keine Stangen mehr folgten; ich hörte das Wasser unter mir rauschen; aber zugleich ward ich an der Seite, woran ich heruntergestiegen, einer Öffnung gewahr, aus welcher mir ein dämmernder Schein entgegenkam. Ich sprang in diese Öffnung hinein und gelangte auf einem abschüssigen Weg in eine ungeheure Höhle von glimmerndem Granit, die durch einen mitten aus der gewölbten Decke herabhängenden großen Karfunkel erleuchtet war. Wie groß war meine Bestürzung, als ich mich auf einmal an dem Rande eines reißenden Stromes sah, der sich mit entsetzlichem Geräusch aus einer Öffnung dieser Höhle über schroffe Felsenstücke herabstürzte! Indessen bedachte ich mich nur einen Augenblick, was ich zu tun hätte. Ich war schon zu weit gegangen, um wieder zurückzugehen, und ein Genius schien mir zuzuflüstern, daß mir alle diese Schwierigkeiten nur um meinen Mut zu prüfen entgegengestellt würden. Ich zog alle meine Kleider aus, band sie in einen Bündel über meinem Kopfe zusammen und stürzte mich in den Strom. In wenigen Augenblicken wurde ich von der Gewalt desselben durch ein dunkles Gewölbe fortgerissen. Nun merkte ich, daß das Wasser unter mir seicht wurde; bald darauf verlor es sich gänzlich und ließ mich in einer großen Höhle auf einem moosigen Grunde sitzen. Eine ungewöhnliche Hitze, die ich hier verspürte, trocknete mich so schnell, daß ich mich sogleich wieder anzog, um zu sehen, wohin mich eine ziemlich enge Öffnung führen würde, aus welcher ein lebhafter Schein in die Höhle eindrang. So wie ich der Öffnung näher kam, hörte ich ein zischendes Geprassel, wie von einem lodernden Feuer. Ich kroch hinein, die Öffnung erweiterte sich allmählich, und ich befand mich am Eingang eines weiten gewölbten Raumes, wo mein Fortschritt durch ein neues Hindernis gehemmet wurde, das noch viel fürchterlicher als alle vorigen war.

Ich sah einen feurigen Abgrund vor mir, der beinahe den ganzen Raum erfüllte und dessen wallende Flammen, wie aus einem Feuersee, über die Ufer von Granitfelsen, womit es ringsum eingefaßt war, emporloderten und bis an meine Füße heraufzuzücken schienen. Statt einer Brücke war eine Art von Rost, aus vierfach nebeneinanderliegenden schmalen Kupferblechen zusammengefügt, hinübergelegt, der von einem Ufer zum andern reichte, aber kaum drei Palmen breit war. Ich gestehe aufrichtig, ungeachtet der großen Hitze dieses schrecklichen Ortes lief mir’s eiskalt durchs Rückenmark auf und nieder; aber was war hier anders zu tun, als auch dieses Abenteuer zu wagen, ohne mich lange über die Möglichkeit zu bedenken? Wie ich hinübergekommen, weiß ich selbst nicht; genug, ich kam hinüber; und eh‘ ich Zeit hatte, wieder zu mir selbst zu kommen, fühlte ich mich von einem Wirbelwind ergriffen und mit unbeschreiblicher Geschwindigkeit durch die grauenvolleste Finsternis fortgezogen. Ich verlor alle Besinnung, kam aber bald wieder zu mir selbst, indem ich mich etwas unsanft gegen eine Pforte geworfen fühlte. Sie sprang auf, und ich befand mich, auf meinen Füßen stehend, in einem herrlich erleuchteten Saale, dessen gewölbte, mit Azur überzogene Decke die Halbkugel des Himmels vorstellte und mit einer unendlichen Menge von Karfunkeln, als ebensoviel Sternbildern, eingelegt war. Sie ruhete auf zwei Reihen massiv goldener Säulen, an welchen unzählige Hieroglyphen aus Edelsteinen von allen möglichen Farben schimmerten. Ich stand etliche Minuten ganz verblendet und entzückt von der Herrlichkeit dieses Ortes.»

«Das glaub‘ ich», rief König Mark, «und nach solchen ausgestandenen Fährlichkeiten! Ich möcht‘ da wohl an Euerm Platze gewesen sein!»

«Als ich mich wieder in etwas gefaßt hatte», fuhr Misfragmutosiris in seiner Erzählung fort, ohne auf die lebhafte Teilnehmung des Königs achtzugeben, «fiel mir eine hohe Pforte von Ebenholz in die Augen, vor welcher zwei Sphinxe von kolossalischer Größe einander gegenüberlagen. Sie waren aus Elfenbein geschnitzt und von wunderbarer Schönheit; aber zu meinem großen Bedauern lagen sie so dicht an der Pforte und so nahe beisammen, daß es schlechterdings für mich unmöglich schien, sie zu öffnen und die Begierde zu befriedigen, welche mich in ein so gefahrvolles Abenteuer verwickelt hatte. Indem ich nun, der verbotenen Pforte gegenüberstehend, vergebens auf ein Mittel sann, diese Schwierigkeit zu überwinden, erblickte ich über der Tür, in diamantnen Charakteren der heiligen Priesterschrift, die mir nicht unbekannt war, den Namen Hermes Trismegistos. Ich las ihn mit lauter Stimme; und kaum hatte ich ihn ausgesprochen, so öffnete sich die Pforte von selbst, die beiden Sphinxe belebten sich, sahen mich mit funkelnden Augen an und wichen so weit zurück, daß ich zwischen ihnen durchgehen konnte. Sobald ich über die Schwelle der Pforte von Ebenholz geschritten war, schlossen sich ihre Flügel, wie von einem inwohnenden Geiste bewegt, von sich selbst wieder zu, und ich befand mich in einem runden Dome von schwarzem Jaspis, dessen furchtbares Dunkel nur von Zeit zu Zeit, in Pausen von zehn bis zwölf Sekunden, durch eine Art von plötzlichem Wetterleuchten erhellt wurde, das an den schwarzen glattgeschliffnen Wänden herum zitterte und ebensoschnell verschwand als entstand.

Bei dieser majestätischen geheimnisvollen Art von Beleuchtung erblickte ich in der Mitte des Doms ein großes Prachtbette von unbeschreiblichem Reichtum, worauf ein langer ehrwürdiger Greis, mit kahlem Haupte und einem schlohweißen Barte, die Hände auf die Brust gelegt, sanft zu schlummern schien. Zu seinen Häupten lagen zwei Drachen von so seltsamer und schrecklicher Gestalt, daß ich sie noch jetzt, nach so viel Jahrhunderten, vor mir zu sehen glaube. Sie hatten einen flachen Kopf mit langen herabhängenden Ohren, runde gläserne Augen, die weit aus ihren Kreisen hervorragten, einen Rachen gleich dem Krokodil, einen langen, äußerst dünnen Schwanenhals und ungeheure lederne Flügel wie die Fledermäuse; der vordere Teil des Leibes war mit starren spiegelnden Schuppen bedeckt und mit Adlersfüßen bewaffnet, und der Hinterleib endigte sich in eine dicke, siebenmal um sich selbst gewundene Schlange. Ich bemerkte bald, daß das Wetterleuchten, das diesen Dom alle zehn Sekunden auf einen Augenblick erhellte, aus den Nasenlöchern dieser Drachen kam und daß dies ihre Art zu atmen war. Wie schauderhaft auch der Anblick dieser gräßlichen Ungeheuer war, so schienen sie doch nichts Feindseliges gegen mich im Sinne zu haben, sondern erlaubten mir, den majestätischen Greis, der hier den langen Schlaf des Todes schlief, bei dem flüchtigen Lichte, das sie von sich gaben, so lang‘ ich wollte zu betrachten. Ich bemerkte eine dicke Rolle von ägyptischem Papier, die zu den Füßen des Greises lag und mit Hieroglyphen und Charakteren beschrieben schien. Eine unsägliche Begierde, der Besitzer dieser Handschrift zu sein, bemächtigte sich meiner bei diesem Anblick; denn ich zweifelte nicht, daß sie die verborgensten Geheimnisse des großen Hermes enthalte. Zehnmal streckte ich die Hand nach ihr aus, und zehnmal zog ich sie wieder mit Schaudern zurück. Endlich wurde die Begierde Meister, und meine Hand berührte schon den heiligen Schatz, gegen welchen ich alle Schätze über und unter der Erde verachtete, als mich ein Blitz aus dem Munde eines der beiden Drachen plötzlich zu Boden warf und alle meine Glieder dergestalt lähmte, daß ich unfähig war, wieder aufzustehen. Sogleich fuhr eine kleine geflügelte und gekrönte Schlange, die den hellsten Sonnenglanz von sich warf, aus der Kuppel des Doms herab und hauchte mich an: ich fühlte die Kraft dieses Anhauchs gleich einer lieblich scharfen, geistigen Flamme alle meine Nerven dergestalt durchdringen, daß ich etliche Augenblicke wie betäubt davon war. Als ich mich aber wieder aufraffte, sah ich einen Knaben vor mir, der auf einem Lotusblatte saß und, indem er den Zeigefinger der rechten Hand auf den Mund drückte, mir mit der linken die Rolle darreichte, die ich zu den Füßen des schlafenden Greises gesehen hatte. Ich erkannte den Gott des heiligen Stillschweigens und warf mich vor ihm zur Erde: aber er war wieder verschwunden; und nun wurde ich erst gewahr, daß ich mich, ohne zu begreifen, wie es damit zugegangen, anstatt in der großen Pyramide bei Memphis, in meinem Bette befand.»

«Wunderbar! Seltsam, bei meiner Ehre!» rief König Mark mit allen Zeichen des Erstaunens und der Überraschung auf dem gläubigsten Gesichte von der Welt.

«So kam es mir auch vor», erwiderte Misfragmutosiris; «und ich würde mich sicher selbst beredet haben, daß mir alle diese wunderbaren Dinge bloß geträumt hätten, wenn die geheimnisvolle Rolle in meiner Hand mich nicht von der Wirklichkeit derselben hätte überzeugen müssen. Ich betrachtete sie nun mit unbeschreiblichem Entzücken, ich betastete und beroch sie auf allen Seiten und konnte es gleichwohl kaum meinen eignen Sinnen glauben, daß ein so unbedeutender Mensch als ich der Besitzer eines Schatzes sei, um welchen Könige ihre Kronen gegeben hätten. Das Papier war von der schönsten Purpurfarbe, die Hieroglyphen gemalt und die Charaktere von dünn geschlagenem Golde.»

«Das muß ein schönes Buch sein», sprach König Mark; «ich weiß nicht, was ich nicht darum gäbe, es nur eine Minute lang in meiner Hand zu haben. Dürft‘ ich bitten?»

«Von Herzen gern, wenn es noch in meinen Händen wäre.»

«Wie? Es ist nicht mehr in Euern Händen?» rief Mark mit kläglicher Stimme.

«Ich besaß es nur sieben Tage. Am achten erschien mir der Knabe auf dem Lotusblatte wieder, nahm die Rolle aus meiner Hand und verschwand damit auf ewig. Aber diese sieben Tage waren für mich hinreichend, mich zum Meister von sieben Geheimnissen zu machen, deren geringstes von unschätzbarem Wert in meinen Augen ist. Seit dieser merkwürdigen Nacht sind nun über tausend Jahre verstrichen.»

«Über tausend Jahre?» unterbrach ihn König Mark abermals «Ist’s möglich? Über tausend Jahre?»

«Alles ist möglich», antwortete der tausendjährige Schüler des großen Hermes mit seinem gewöhnlichen Kaltsinne; «dies ist es kraft des siebenten Geheimnisses. Seitdem ich im Besitze desselben bin, ist der ganze Erdboden mein Vaterland, und ich sehe Königreiche und Geschlechter der Menschen um mich her fallen wie die Blätter von den Bäumen. Ich wohne bald hier, bald da, bald in diesem, bald in jenem Teile der Welt; ich rede alle Sprachen der Menschen, kenne alle ihre Angelegenheiten und habe bei keiner zu gewinnen noch zu verlieren. Ich verlange über niemand zu herrschen und bin niemanden untertan; aber wenn ich (was mir selten begegnet) einen guten König antreffe, so habe ich mein Vergnügen daran, sein Vermögen, Gutes zu tun, zu vermehren.»

König Mark versicherte, er wünsche und hoffe, einer von den guten Königen zu sein: wenigstens habe er immer seine Lust daran gehabt, Gutes zu tun; und bloß, um unendlich viel Gutes tun zu können, habe er sich immer gewünscht, den Stein der Weisen in seine Gewalt zu bekommen.

Misfragmutosiris gab ihm zu verstehen, dazu könne wohl noch Rat werden; er schien die Sache als eine Kleinigkeit zu betrachten, wollte sich aber diesmal nicht näher darüber erklären.

König Mark, der einen Mann, dem nichts unmöglich war, zum Freunde hatte, glaubte den Stein der Weisen schon in seiner Tasche zu fühlen und gab, auf Abschlag der Goldberge, in welche er seine Kupferberge bald zu verwandeln hoffte, alle Tage glänzendere Feste; denn der Wundermann mit dem goldnen Sphinx auf der Mütze, der schon tausend Jahre alt war, alle Krankheiten heilen konnte und einen Krokodil zum spiritus familiaris hatte, war bereits im ganzen Land erschollen, und mit der hohen Meinung, die das Volk von ihm gefaßt hatte, war auch der gesunkene Kredit des Königs wieder höher gestiegen.

Die Königin Mabillje mit ihren Damen und Jungfrauen trug nicht wenig bei, diese Hoflustbarkeiten lebhafter und schimmernder zu machen. Es war schon lange, daß König Mark, der die Veränderung liebte, seiner Gemahlin einige Ursachen gab, sich von ihm für vernachlässiget zu halten; und die Eifersucht, womit sie ihm ihre Zärtlichkeit zu beweisen sich verbunden hielt, war ihm so beschwerlich gefallen, daß ihm zuweilen der Wunsch entfahren war, daß sie (ihrer Tugend unbeschadet) irgendein anderes Mittel, sich die Langeweile zu vertreiben, ausfündig machen möchte, als das Vergnügen, das sie daran zu finden schien, wenn sie ihm seine kleinen Zeitkürzungen verkümmern konnte. Er schien es daher entweder nicht zu bemerken oder (wie einige Hofleute wissen wollten) es heimlich ganz gern zu sehen, daß ein schöner junger Ritter, der seit kurzem unter dem Namen Floribell von Nikomedien an seinem Hoflager erschienen war, sich auf eine sehr in die Augen fallende Art um die Gunst der Königin bewarb und alle Tage größere Fortschritte in derselben machte. In der Tat war es schon so weit gekommen, daß Mabillje ihre Parteilichkeit für den schönen Floribell sich selbst nicht länger läugnen konnte; da sie aber fest entschlossen war, einen tapfern Widerstand zu tun, so nahmen ihr die Angelegenheiten ihres eigenen Herzens so viel Zeit weg, daß sie keine hatte, den König in den seinigen zu beunruhigen.

Wie lebhaft auch König Mark seine Geschäfte auf dieser Seite treiben mochte, so verlor er doch das Ziel seiner Hauptleidenschaft keinen Augenblick aus dem Gesichte. Es waren nun bereits einige Monate verstrichen, seit der Erbe des großen Trismegistos an seinem Hofe wie ein König bewirtet wurde, und Mark glaubte sich einiges Recht an seine Freundschaft erworben zu haben. Misfragmutosiris hatte sich zwar bei aller Gelegenheit gegen Belohnungen und große Geschenke erklärt; aber kleine Geschenke, pflegte er zu sagen, die ihren Wert bloß von der Freundschaft erhalten, deren Symbole sie sind, kann sich kein Freund weigern, von dem andern anzunehmen. Weil aber die Begriffe von Klein und Groß relativ sind und unser Adept von Sachen, die nach der gemeinen Schätzung einen großen Wert haben, als von sehr unbedeutenden Dingen sprach: so hatten die kleinen Geschenke, die er nach und nach von seinem Freunde Mark anzunehmen die Güte gehabt hatte, die Schatzkammer des armen Königs ziemlich erschöpft, und es war hohe Zeit, ihr durch neue und ergiebige Zuflüsse wieder aufzuhelfen. Der Ägypter schien die Billigkeit hiervon selbst zu fühlen; und bei der ersten Anregung, welche der König von den sieben Geheimnissen tat, trug er kein Bedenken mehr, ihm zu gestehen, daß das erste und geringste derselben die Kunst, den Stein der Weisen zu bereiten, sei. Mark beteuerte, daß er mit diesem geringsten gern fürliebnehmen wolle, und der Adept machte sich ein Vergnügen daraus, ihm ein Geheimnis zu entdecken, worauf er selbst zwar keinen großen Wert legte, das aber gleichwohl, wie er weislich sagte, um des Mißbrauchs willen allen Profanen ewig verborgen bleiben müsse.

«Der wahre Hermetische Stein der Weisen», sagte er, «kann aus keiner andern Materie als aus den feinsten Edelsteinen, Diamanten, Smaragden, Rubinen, Saphiren und Opalen gezogen werden. Die Zubereitung desselben, vermittelst Beimischung eines großen Teils Zinnober und einiger Tropfen von einem aus verdickten Sonnenstrahlen gezogenen flüchtigen Öle, ist weniger kostbar oder verwickelt als mühsam und erfordert beinahe nichts als einen ungewöhnlichen Grad von Aufmerksamkeit und Geduld; und dies ist die Ursache, warum es der Mühe nicht wert wäre, einen Versuch im Kleinen zu machen. Das Resultat der Operation, welche unter meinen Händen nicht länger als dreimal sieben Tage dauert, ist eine Art von purpurroter Masse, die sehr schwer ins Gewicht fällt und sich zu einem feinen Mehle schaben läßt, wovon eines halben Gerstenkorns schwer hinreichend ist, zwei Pfund Blei zu ebensoviel Gold zu veredeln; und dies ist, was man den Stein der Weisen zu nennen pflegt.»

König Mark brannte vor Begierde, sobald nur immer möglich einige Pfund dieser herrlichen Komposition zu seinen Diensten zu haben. Er fragte also, ein wenig furchtsam, ob wohl eine sehr große Quantität Edelsteine vonnöten wäre, um ein Pfund des philosophischen Steines zu gewinnen.

«Oh», sagte Misfragmutosiris, «ich merke, wo die Schwierigkeit liegt. An Edelsteinen soll es uns nicht fehlen; denn ich besitze auch das Geheimnis, die feinsten und echtesten Edelsteine zu machen. Ich muß gestehen, die Operation ist etwas langweilig; sie erfordert gerade soviel Monate als der Stein der Weisen Tage; aber…»

«Nein», fiel ihm Mark in die Rede, «so lange kann ich unmöglich warten! Lieber will ich meine Kronen und mein ganzes übriges Geschmeide dazu hergeben! Einundzwanzig Monate sind eine Ewigkeit! Wenn wir nur erst den Stein aller Steine haben, so soll es uns an den übrigen nicht fehlen. Für Gold ist alles zu bekommen; und allenfalls habe ich nichts dagegen, wenn Ihr bei guter Muße auch Edelsteine machen wollt.»

«Wie es beliebig ist», sagte der Adept. «Von zwei Unzen Diamanten und zweimal soviel Rubinen, Smaragden und dergleichen erhalten wir genau einen Stein von zwölftausend Gran an Gewicht, und damit läßt sich schon was machen. Ich für meinen Teil brauche in hundert Jahren nicht so viel.»

«Kleinigkeit», rief König Mark; «ich wette, an meiner schlechtesten Hauskrone müssen mehr Steine sein, als Ihr verlangt; aber wenn wir einmal an die Arbeit gehen, so muß es auch der Mühe wert sein. Laßt mich dafür sorgen! Wir müssen einen Stein von vierundzwanzigtausend Grau bekommen, oder ich heiße nicht König Mark!»

«Das beste ist», sagte der Adept, «daß ich mit dem Sonnenöle schon versehen bin, welches von allen Ingredienzen das kostbarste ist und dessen Zubereitung einundzwanzig Jahre dauert. Ich bin immer besorgt, einige Violen davon vorrätig zu haben; denn außerdem, daß es bei Verfertigung des Steins die Hauptsache ist, so ist es auch die Materie, woraus, vermittelst einer Konzentration, welche dreimal einundzwanzig Jahre erfordert, das Hermetische Öl der Unsterblichkeit bereitet wird, von dessen wunderbaren Kräften ich dir künftig so viel entdecken werde, als mir erlaubt sein wird.»

König Mark war vor Freude außer sich, einen Freund zu besitzen, der solche Entdeckungen zu machen hatte, und eilte, was er konnte, alles Nötige zu dem großen Werke veranstalten zu helfen. An Öfen und allen Arten chemischer Werkzeuge konnte es an einem Hofe, wo schon so lange laboriert wurde, nicht fehlen; aber Misfragmutosiris erklärte sich, daß er, außer einem kleinen Herde, den er in einem kleinen Kabinette seines Zimmers bauen ließ, und einem Sacke voll Kohlen, nichts vonnöten habe, weil er alles, was zur Operation erforderlich sei, bei sich führe. Als man mit den Zurüstungen fertig war, zog er die Gestirne zu Rate und setzte den Anfang der geheimen Arbeiten auf einen gewissen Tag um die erste Stunde nach Mitternacht fest. Vorher aber initiierte er den König in einem neuen Grade der Hermetischen Mysterien, welcher ihn fähig machte, ein Augenzeuge aller zu dem großen Werke gehörigen Arbeiten zu sein. Eine einzige höchst geheimnisvolle war hiervon ausgenommen, bei welcher der Geist des dreimal großen Hermes selbst erscheinen mußte, um zu dem vorhabenden Werke seinen Beifall zu geben. Die Gegenwart dieses Geistes ertragen zu können, war ein Vorrecht der Eingeweihten des höchsten Grades; und Misfragmutosiris gab dem Könige zu verstehen, daß er selbst unter allen Lebendigen der einzige, der sich dieses Vorrechtes rühmen könne, und kraft desselben das unsichtbare Oberhaupt des ganzen Hermetischen Ordens sei.

Endlich, als die sehnlich erwartete Mitternacht herannahte, übergab König Mark dem Adepten eigenhändig ein goldenes Kästchen, mit Dicksteinen, Smaragden, Rubinen, Saphiren und morgenländischen Opalen angefüllt, die er aus zwei oder drei von seinen Vorfahren geerbten Kronen hatte ausbrechen lassen. Bei dieser Gelegenheit wurde er zum ersten Male in das geheime Kabinett eingelassen, welches bisher, außer dem Adepten, kein sterblicher Fuß hatte betreten dürfen. Es war um und um mit ägyptischen Götterbildern und Hieroglyphen ausgeziert und nur von einer einzigen Lampe, die von der Decke herabhing, beleuchtet; in der Mitte stand ein kleiner runder Herd von schwarzem Marmor, in Form eines Altars, auf welchem das große Werk zustande kommen sollte. Misfragmutosiris, in der Kleidung eines alter, ägyptischen Oberpriesters, fing die Zeremonie damit an, daß er den König mit einem angenehm betäubenden Rauchwerk beräucherte. Er zog hierauf einen großen hermetisch-magischen Kreis um den Altar, und in denselben einen kleinern, den er mit sieben, wie jenen mit neun, hieroglyphischen Charakteren bezeichnete. Er befahl dem Könige, in dem äußern Kreise stehenzubleiben; er selbst aber trat in den innern Kreis vor den Altar, warf etliche Körner Weihrauch in die Glutpfanne und murmelte einige dem König unverständliche Worte. Sowie der Rauch in die Höhe stieg, erschien über dem Altar ein langohriger Knabe, auf einem Lotusblatte sitzend, den Zeigefinger der rechten Hand an den Mund gelegt und in der linken eine brennende Fackel tragend. Mark wurde bei dieser Erscheinung leichenblaß und konnte sich kaum auf den Beinen erhalten; aber der Adept näherte seinen Mund dem rechten Ohre des Knaben und flüsterte ihm etwas zu, worauf dieser mit einem bejahenden Kopfnicken antwortete und verschwand. Misfragmutosiris hieß den König gutes Mutes sein, gab ihm, um seine Lebensgeister wieder zu stärken, einen Löffel voll von einem Elixier von großer Tugend und empfahl ihm, morgen in der siebenten Stunde sich wieder einzufinden, indessen aber sich zur Ruhe zu begeben, während er selbst wachen werde, um der Erscheinung des großen Hermes, welche ihm angekündigt worden, abzuwarten und die Mysterien zu vollziehen, womit das große Werk angefangen werden müsse, wenn man sich eines glücklichen Ausgangs versichern wolle.

König Mark begab sich voll Glauben und Erwartung in sein eigenes Gemach; und weil das, was ihm der Adept gegeben hatte, ein Schlaftrunk gewesen war, so schlief er hart und ununterbrochen zwei Stunden länger als die Zeit, auf welche er bestellt war. Endlich erwachte er, warf sich in seine Kleider und eilte dem geheimen Zimmer zu. Er fand alles in eben dem Stande, wie er es verlassen hatte: nur der weise Misfragmutosiris und das goldne Kästchen mit den Edelsteinen waren unsichtbar geworden.

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