1
(1)
Man erzählt ferner: Unter den Söhnen Uzra war ein Mann, der keinen Tag ohne eine neue Liebe leben konnte. Einst liebte er ein schönes Mädchen aus seinem Stamm und warb um sie; sie aber verschmähte ihn und wies ihn immer ab. Der Mann wurde darüber krank und grämte sich so sehr, daß alle seine Kräfte schwanden und er so schwach und mager wurde, daß seine Liebe kein Geheimnis mehr blieb. Lange baten seine und ihre Verwandten seine Geliebte, sie möchte ihn doch besuchen; aber sie weigerte sich, bis er dem Tod nahe war. Erst als sie sein nahes Ende vernahm, bemitleidete sie ihn und entschloß sich, ihn zu besuchen. Als er sie erblickte, flossen seine Tränen über, und er sprach die Verse: „Wenn du meinen Leichenzug vorüberziehen siehst, wirst du ihm nicht folgen und den Verschiedenen grüßen, der dem Grab überlassen wird.“
Das Mädchen antwortete weinend: „Ich dachte nicht, daß es so weit mit dir kommen würde; aber, bei Gott, ich will dir alles gewähren, was du von mir forderst.“
Das sprach er weinend den Vers: „Sie naht sich mir, wenn Todesschatten uns trennen und will mir gehören, wenn ich sie nicht selber besitzen kann.“
Dann atmete er tief und verschied. Das Mädchen weinte, küßte ihn und fiel in Ohnmacht, und nach drei Tagen starb auch es und wurde in sein Grab gelegt.
Das Mädchen antwortete weinend: „Ich dachte nicht, daß es so weit mit dir kommen würde; aber, bei Gott, ich will dir alles gewähren, was du von mir forderst.“
Das sprach er weinend den Vers: „Sie naht sich mir, wenn Todesschatten uns trennen und will mir gehören, wenn ich sie nicht selber besitzen kann.“
Dann atmete er tief und verschied. Das Mädchen weinte, küßte ihn und fiel in Ohnmacht, und nach drei Tagen starb auch es und wurde in sein Grab gelegt.
Quelle: Tausendundeine Nacht Mohn & Co GmbH