Auf der blumenübersäten Himmelswiese tanzten die Engel im fröhlichen Reigen,
während der Mond dazu auf der Harfe spielte.
Gott Vater schaute dem fröhlichen Treiben wohlgefällig zu.
Er liebte es wenn seine kleinen Bewohner alle in Eintracht und Frieden lebten.
Wenn die Freude im Himmel regierte, denn dass muss so sein, weil der Himmel
doch sonst kein Himmel wäre.
Da drang aus der Nähe ein leises Weinen an sein Ohr.
Ein Weinen im Himmel?!
Verwundert war er der liebe Gott und stand auf, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Ein kleiner Engel kauerte traurig zwischen den Rosensträuchern.
Große tiefblaue Augen sahen ihn vorwurfsvoll an. „Ach du bist das“, rief Gott Vater, als er den Märchenengel erkannte.
„Lieber Märchenengel,“ sprach Gott Vater, „was fehlt dir und warum weinst du? – Komm doch mal her zu mir, mein Kind“ –
Da kniete der Märchenengel zu Gottes Füßen nieder und sagte: „Vater, ich habe Sehnsucht nach den Menschen! Ich möchte wieder zu ihnen gehen!“
„Du hast Sehnsucht nach den Menschen die dir so wehgetan haben? Waren es nicht die Menschen die dich nicht verstanden, die nichts mehr von dir wissen wollten, die keine Zeit mehr hatten, weil sie diese lauten Geräte haben die sich Radio und Fernseher nennen.
Diese großen Lichthäuser von denen du mir erzählt hast, die sich Kino nennen, da sind doch jetzt die Märchen der Menschen!“
„Ja, Vater, so ist es wohl. Und doch habe ich Sehnsucht nach der unvollkommenen Welt da unten und ihren Bewohnern.
Es gab immer wieder große und kleine Menschen, wenn auch, wenige, die mich liebevoll aufnahmen!“
„So gehe mein Kind, ich gebe dir meinen Segen, sagte Gott Vater.“ “ Gehe zu den armen Kindern auf die Erde, zu den großen und den kleinen! Gehe zu den Armen, den Kranken, den Müden und den Traurigen und erfreue sie mit deinem .Geplauder, damit sie darüber die Sorgen und Mühen ihres irdischen Lebens , die ich auf ihre Schultern legen musste , für ein Stündchen vergessen!“
So ist dann das Märchen wieder zu uns auf die Erde zurückgekommen um uns zu erfreuen.
Der Himmel ist seine Heimat und die Fantasie haucht ihm Leben ein.
Dieses Märchen widme ich allen kleinen und großen Kindern.
Ich verrate euch etwas: „Ich gehöre dazu!“
Quelle: Celine Rosenkind