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Das Abenteuer von Mara, Tara und Kaugummi

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Mara und Tara waren Zwillinge. Die beiden waren unzertrennlich. Sie machten alles zusammen und alles, was Mara tat, machte Tara genauso und umgekehrt. Nur ein unterschied sie: ihr Aussehen. Mara hatte braune Augen und pechschwarze Haare. Taras Augen waren blau und ihre Haare waren von blonder Farbe.
Eines Abends übten die beiden gerade für die Schule, als Mara ihren Stift plötzlich hinlegte. „Hörst du das?”, fragte sie. „Ja”, antwortete Tara. Ein Mähen und Schluchzen kam vom Strand herauf. Ja, die beiden wohnten am Meer. „Lass uns nachsehen”, schlug Tara vor. Die beiden rannten aus dem Haus. Unten im Sand lag ein kleines Schaf, das anscheinend nicht aufstehen konnte. Mara hob es hoch. „Guck mal, das Bein ist verletzt!”, sagte sie. Die beiden trugen das Schaf zum Haus und verarzteten und fütterten es.
Ein paar Monate später, dem Schaf ging es wieder besser, machten Mara und Tara gerade Hausaufgaben, als sie eine Stimme sagen hörten: „Ihr habt mich gerettet. Nun will ich euch auch helfen.“ – „Das Schaf spricht ja!“, sagten Mara und Tara erschrocken. „Fürchtet euch nicht vor mir!“, sagte das Schaf und fing an zu fliegen. Wirklich, es schwebte zur Tür hinaus. „Das ist nicht wahr!“, sagte Mara ungläubig. Das Schaf sagte ungeduldig: „Kommt jetzt endlich. Ich heiße übrigens Kaugummi!“ Tara und Mara gingen mit Kaugummi den Strand entlang. Kaugummi blieb vor einem Felsen stehen und murmelte:

„Felsen, öffne dich nun.
Was ich dir sage, sollst du tun!“

Wie von Zauberhand versank ein Stein vor dem Felsen im Sand und Mara, Tara und Kaugummi traten ein. Sie waren in einer Höhle, deren Wände mit Juwelen und Diamanten bedeckt waren. In der Höhle war es hell und Kaugummi begann zu erzählen: „Wir sind keine Schafe, so wie ihr wahrscheinlich denkt. Wir sehen nur so aus. Wir sind ein Stamm von Nasalas. Ich bin die Königin unseres Stammes. Aber leider treibt ein Gulema hier sein Unwesen. Ein Gulema ist ein schreckliches Ungeheuer und jeder, dem er in die Augen schaut, erstarrt sofort zu Stein. Nur ihr könnt ihn besiegen. Ihr müsst ihm einen Nebelball, den ihr in unserem Geheimversteck findet, mitten ins Gesicht werfen. Was ihr dann machen müsst, steht dann auf dem Bauch von dem Gulema.“ Tara und Mara hatten schweigend zugehört. Kaugummi machte ein Feuer und gab den Zwillingen etwas zu essen. Dann schliefen sie ein. Am nächsten Morgen beschrieb Kaugummi ihnen den Weg. Dann brachen sie auf. Mara und Tara mussten einen engen Gang entlang kriechen, bis sie zum Geheimversteck der Nasalas kamen. Sie hatten einen Rucksack mit Proviant dabei. Der Nebelball, den sie im Geheimversteck gefunden hatten, war eine graue Kugel, die von Nebel umringt war. Sie krochen den Gang wieder zurück, bis sie zu einem Fluss kamen. Sie schwammen ihn entlang und folgten noch einem Gang. Vor ihnen lag nun eine Höhle, aus der ein ohrenbetäubendes Heulen kam. „Das ist er!“, flüsterte Mara. „Der Gulema!“, wisperte Tara. „Wir haben nur einen Wurf. Mach du ihn, du bist besser im Zielen als ich“, meinte sie. Mara nahm den Nebelball, zielte, so gut sie konnte, und warf. Aber sie traf nicht. Der Gulema fuhr blitzschnell herum und die Mädchen hielten schützend die Hände vor die Augen. Tara rannte zum Nebelball und warf ihn zu Mara hinüber. Mara warf am Gulema vorbei, aber Tara sprang in die Luft und köpfte dem Gulema den Ball mitten ins Gesicht. Der Gulema erstarrte, sobald der Ball ihn traf. Auf seiner Brust wurden Buchstaben erkennbar: „Bringt meine Asche zum Haus des Laubes und ihr werdet für immer von mir befreit werden“, entzifferte Tara. Dann zerfiel das Ungeheuer zu Asche. Mara und Tara fanden das Haus des Laubes. Es sah aus wie ein kleines Gartenhaus. Sie sperrten die Asche des Gulemas ein. Plötzlich standen sie wieder an dem Platz, wo sie sich von Kaugummi getrennt hatten. „Das habt ihr gut gemacht“, sagte Kaugummi, die dort auf sie gewartet hatte. „Ihr habt uns gerettet. Vielen Dank!“ – „Keine große Sache“, meinten Tara und Mara. Kaugummi brachte sie zum Strand. Bevor sie sich verabschiedeten, sagte Kaugummi: „Wenn ihr den Spruch, den ich am Felsen gemurmelt habe, sagt und gleichzeitig die Füße ins Meer taucht, dann werdet ihr fliegen können.“ Dann gingen Tara und Mara zurück ins Haus. „Das war ein Tag“, seufzte Tara. „Ich gehe ins Bett!“, sagte Mara gähnend.
Am nächsten Morgen probierten sie das Fliegen sofort aus und es funktionierte. Sie flogen jeden Tag zusammen und besuchten Kaugummi oft.

 

Quelle: Hannah, 2006 – 9 Jahre

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