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Es waren einmal drei Schwestern, von denen die jüngste viel schöner war als die beiden anderen. Die jüngste hieß Fatima. Eines Tages fragten die Schwestern die Sonne: „Liebe Sonne, wer von uns ist die Schönste?“ Die Sonne antwortete: „Fatima.“ Da rieben sie Fatima das Gesicht mit Erde schwarz und fragten die Sonne noch einmal, aber diese erkannte Fatimas Schönheit trotzdem und sagte wieder: „Fatima ist die Schönste.“
Da überlegten die Schwestern, was zu tun sei, um Fatima loszuwerden. Schließlich kamen sie überein: „Morgen tun wir so, als ob wir ins Holz gingen. Wir gehen vor Fatima aus dem Haus, und wenn sie uns nachkommt, wird sie uns im Wald nicht finden.“ So glaubten sie, eine Lösung gefunden zu haben. Am nächsten Morgen sagten sie zu Fatima: „Du fegst das Haus, und wir gehen Holz schlagen. Du findest uns dort, wo wir einen Kürbis aufgehängt haben.“ Die Schwestern gingen, und Fatima fegte das Haus. Dann machte auch sie sich auf den Weg und fand richtig den Kürbis. Sie lief hierhin, sie lief dorthin, aber sie konnte die Schwestern nirgends finden, denn die waren schon auf einem anderen Weg nach Hause zurückgekehrt. Fatima lief kreuz und quer durch den Wald, fand aber keinen Weg nach Hause. Als es dunkel wurde, stieg sie auf den Wipfel eines hohen Baumes und sah in der Ferne einen Lichtschein. Voll Bangen lief sie darauf zu und trat bittend in ein Haus ein. Dieses Haus war die Unterkunft von vierzig Räubern, die nachts auf Raub ausgingen. Wie gewöhnlich kamen sie auch an diesem Tag nach Hause, klopften mit dem Gewehr an die Tür, es wurde ihnen aufgetan und sie traten ein. Die Räuber setzten sich sofort an den Tisch, viele gute Sachen wurden aufgetragen, und sie begannen zu essen. Beim ersten Bissen merkten sie, daß diese Speisen nicht ihr Diener vorbereitet hatte. Sie fragten ihn deshalb, ob jemand bei ihm sei. Zuerst wollte der Diener nichts sagen, aber dann rückte er doch mit der Wahrheit heraus. Da meinten die Räuber, einer von ihnen könne Fatima zur Frau nehmen. Damit aber kein Streit entstünde, verheirateten sie den Diener mit ihr, und die vierzig Räuber liebten Fatima wie ihre Schwester und brachten ihr tausend schöne Dinge mit.
Als ihre Schwestern hörten, daß Fatima irgendwo verheiratet sei, grämten sie sich sehr und beschlossen sofort, sie zu töten. Eines Tages schickten sie ihr eine goldene Halskette, die vergiftet war. Sobald sie die Kette umlegte, die eine Dienerin mit Grüßen von den beiden Schwestern überbrachte, fiel sie tot um. Als die Räuber nach Hause kamen und klopften, öffnete ihnen niemand die Tür. Sie traten ein und sahen Fatima, die tot mitten im Zimmer lag. Sie drehten sie nach allen Seiten, sahen die neue Kette und nahmen sie. Sofort sprang Fatima auf und erzählte den Räubern, woran sie gestorben war. Fatima versprach ihnen, niemals mehr etwas von den Schwestern anzunehmen. Aber die Schwestern hatten erfahren, daß Fatima nicht gestorben war, und sie schickten wiederum die Dienerin mit vergiftetem Gold zu ihr. Mit Schmeicheleien und schönen Worten, die die Schwestern der Dienerin eingeflüstert hatten, umgarnte diese Fatima, so daß sie doch das Geschenk annahm. Kaum aber hatte sie das Gold in ihren Rock gepackt, fiel sie tot hin. Die Räuber und Fatimas `Mann kamen morgens nach Hause und fanden sie wieder lang hingestreckt wie tot. Sie drehten Fatima hin und her und fanden schließlich das Gold, das über ihren Busen verstreut war. Diesmal schimpften die Räuber sehr und ermahnten Fatima, nichts anzunehmen, was die Schwestern schickten. Aber am dritten Tag ließ sich Fatima wieder überreden und nahm einen goldenen Ring von den Schwestern. Und sobald Fatima den Ring angesteckt hatte, fiel sie tot um. Als die Räuber von ihren Raubzügen heimkehrten, fanden sie Fatima wieder tot auf; sie suchten auch diesmal überall, aber niemand kam auf die Idee, am Finger nachzusehen. So fanden sie sich schließlich damit ab und beweinten die tote Fatima. Dann legten sie sie in einen Sarg, beschwerten diesen mit einem Baumstamm und stellten den Sarg in eine Quelle.
Eines Tages kam der Pferdeknecht des Königs an diese Quelle, um das Pferd zu tränken. Das Pferd aber, das die Umrisse des Sarges im Wasser gesehen hatte, wandte sich ab und trank nicht. Da kehrte der Pferdeknecht heim und erzählte dem König alles, was sich zugetragen hatte. Da ritt der König selber dorthin, und als er ins Wasser blickte, sah auch er die Umrisse des Sarges. Er befahl sogleich, den Sarg herauszuholen, und als er sah, daß eine sehr schöne Frau darin lag, nahm er sie mit und schloß sie in einem Zimmer ein. Nach einiger Zeit wurde sie schmal und dünn, der Ring fiel vom Finger, und Fatima wurde wieder lebendig. Der König nahm sie zur Frau, und beide lebten lange glücklich und zufrieden miteinander.
Da überlegten die Schwestern, was zu tun sei, um Fatima loszuwerden. Schließlich kamen sie überein: „Morgen tun wir so, als ob wir ins Holz gingen. Wir gehen vor Fatima aus dem Haus, und wenn sie uns nachkommt, wird sie uns im Wald nicht finden.“ So glaubten sie, eine Lösung gefunden zu haben. Am nächsten Morgen sagten sie zu Fatima: „Du fegst das Haus, und wir gehen Holz schlagen. Du findest uns dort, wo wir einen Kürbis aufgehängt haben.“ Die Schwestern gingen, und Fatima fegte das Haus. Dann machte auch sie sich auf den Weg und fand richtig den Kürbis. Sie lief hierhin, sie lief dorthin, aber sie konnte die Schwestern nirgends finden, denn die waren schon auf einem anderen Weg nach Hause zurückgekehrt. Fatima lief kreuz und quer durch den Wald, fand aber keinen Weg nach Hause. Als es dunkel wurde, stieg sie auf den Wipfel eines hohen Baumes und sah in der Ferne einen Lichtschein. Voll Bangen lief sie darauf zu und trat bittend in ein Haus ein. Dieses Haus war die Unterkunft von vierzig Räubern, die nachts auf Raub ausgingen. Wie gewöhnlich kamen sie auch an diesem Tag nach Hause, klopften mit dem Gewehr an die Tür, es wurde ihnen aufgetan und sie traten ein. Die Räuber setzten sich sofort an den Tisch, viele gute Sachen wurden aufgetragen, und sie begannen zu essen. Beim ersten Bissen merkten sie, daß diese Speisen nicht ihr Diener vorbereitet hatte. Sie fragten ihn deshalb, ob jemand bei ihm sei. Zuerst wollte der Diener nichts sagen, aber dann rückte er doch mit der Wahrheit heraus. Da meinten die Räuber, einer von ihnen könne Fatima zur Frau nehmen. Damit aber kein Streit entstünde, verheirateten sie den Diener mit ihr, und die vierzig Räuber liebten Fatima wie ihre Schwester und brachten ihr tausend schöne Dinge mit.
Als ihre Schwestern hörten, daß Fatima irgendwo verheiratet sei, grämten sie sich sehr und beschlossen sofort, sie zu töten. Eines Tages schickten sie ihr eine goldene Halskette, die vergiftet war. Sobald sie die Kette umlegte, die eine Dienerin mit Grüßen von den beiden Schwestern überbrachte, fiel sie tot um. Als die Räuber nach Hause kamen und klopften, öffnete ihnen niemand die Tür. Sie traten ein und sahen Fatima, die tot mitten im Zimmer lag. Sie drehten sie nach allen Seiten, sahen die neue Kette und nahmen sie. Sofort sprang Fatima auf und erzählte den Räubern, woran sie gestorben war. Fatima versprach ihnen, niemals mehr etwas von den Schwestern anzunehmen. Aber die Schwestern hatten erfahren, daß Fatima nicht gestorben war, und sie schickten wiederum die Dienerin mit vergiftetem Gold zu ihr. Mit Schmeicheleien und schönen Worten, die die Schwestern der Dienerin eingeflüstert hatten, umgarnte diese Fatima, so daß sie doch das Geschenk annahm. Kaum aber hatte sie das Gold in ihren Rock gepackt, fiel sie tot hin. Die Räuber und Fatimas `Mann kamen morgens nach Hause und fanden sie wieder lang hingestreckt wie tot. Sie drehten Fatima hin und her und fanden schließlich das Gold, das über ihren Busen verstreut war. Diesmal schimpften die Räuber sehr und ermahnten Fatima, nichts anzunehmen, was die Schwestern schickten. Aber am dritten Tag ließ sich Fatima wieder überreden und nahm einen goldenen Ring von den Schwestern. Und sobald Fatima den Ring angesteckt hatte, fiel sie tot um. Als die Räuber von ihren Raubzügen heimkehrten, fanden sie Fatima wieder tot auf; sie suchten auch diesmal überall, aber niemand kam auf die Idee, am Finger nachzusehen. So fanden sie sich schließlich damit ab und beweinten die tote Fatima. Dann legten sie sie in einen Sarg, beschwerten diesen mit einem Baumstamm und stellten den Sarg in eine Quelle.
Eines Tages kam der Pferdeknecht des Königs an diese Quelle, um das Pferd zu tränken. Das Pferd aber, das die Umrisse des Sarges im Wasser gesehen hatte, wandte sich ab und trank nicht. Da kehrte der Pferdeknecht heim und erzählte dem König alles, was sich zugetragen hatte. Da ritt der König selber dorthin, und als er ins Wasser blickte, sah auch er die Umrisse des Sarges. Er befahl sogleich, den Sarg herauszuholen, und als er sah, daß eine sehr schöne Frau darin lag, nahm er sie mit und schloß sie in einem Zimmer ein. Nach einiger Zeit wurde sie schmal und dünn, der Ring fiel vom Finger, und Fatima wurde wieder lebendig. Der König nahm sie zur Frau, und beide lebten lange glücklich und zufrieden miteinander.
Quelle:
(Die Schöne der Erde – Albanische Märchen und Sagen)